SOMEWHERE IN NOWHERE - BACK FROM NOWHERE, INTO ETERNITY


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2013
Running Time:55:36
Kategorie: Eigenproduktion
 

Was ist denn das für eine Kacke? Eigentlich wollte ich diese CD schön verreißen, um Herrn Daniel Müller, dem Drummer auf dieser Platte, einen einzuschenken. Geht aber nicht. Denn schön tiefe Gitarren mahlen sich geschmeidig in die Gehörgänge, und schön tiefer Cleangesang von Lars Brenneisen kitzelt die Gehörknöchelchen von unten. So zeigen sich Somewhere In Nowhere, auch kurz ‚SIN’ genannt, bereits mit dem Opener Storms Of Fire. Dass nach dem kernigen Opener das nächste Stück, welches fett „Atomic Warfare“ titelt, ausgerechnet leise und unverzerrt beginnt, war nicht zu erahnen. Doch die bratende Gitarre erscheint alsbald, die auf „Back From Nowhere, Into Eternity“ den Sound ausmacht. Gitarrist Sascha Sievers geht schön Richtung 80er, denn alles klingt, roh, unverfälscht, aber mit ordentlich Kante und Druck. Ein cooler Mittelpart verzeichnet „Templars Lament“, und nicht nur in „Demon Witch“ muss Sascha seine Gitarre doppeln, um Riff und Solo gleichzeitig wirken zu lassen. Zuviel Tempo muss nirgends erwartet werden, dafür geben sie sich so was von geerdet, wo klassischer Heavy Metal hingehört, nämlich auf den Boden, oder besser auf die Straße. Bei dem anspruchsvollen Liedgut, überrascht zum Schluss mit „Metal Is The Law“ ein echter Mitgrölsong, der trotzdem irgendwie passt, und Livehoffnungen weckt.

 

Das Quartett hat mit einfachen Mitteln das Maximum erreicht, gerade eben weil auch Ecken und Kanten drin geblieben sind. Die Band kommt aus dem Bereich, wo die Autos ‚UN’ auf ihren Kennzeichen haben. Keine Ahnung, in wie vielen Bands der Müller im Moment trommelt. Statt sich für den unbesetzten Drumhocker bei Attic zu bewerben, kümmert er sich derzeit lieber um diese Combo hier, die im Jahre 2001 schon ein erstes Lebenszeichen in Form eines Demos von sich gab. Zehn Tracks sind nun auf dieser CD, die mit einem sechsseitigem Farbbooklet im Crystal Jewel Case kommt. Wem der coole 80er Metal häufig zu schrille Sänger hatte, für den kommen Somewhere In Nowhere gerade recht. Der Verfasser dieser Zeilen darf jedoch nicht viele Punkte geben, da er sonst befürchten muss, wegen Befangenheit geketzt und verkeltert zu werden.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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