GRIM FUNERAL - ABDICATION UNDER FUNERAL DIRGE


Label:AVANTGARDE
Jahr:2013
Running Time:79:52
Kategorie: Neuerscheinung
 

Grim Funeral ist ein Soloprojekt von einem gewissen Herrn Ur Profanum, den ich von seiner alten Band Argar her kenne, die Anfang der Jahrtausendwende zwei tolle Alben veröffentlicht haben („Cwm Annwn“ und „Grim March To Black Eternity“). Diese Combo gibt es nicht mehr. Und so hob er ein neues Projekt aus der Taufe, das auch immerhin schon 2003 ins Leben gerufen wurde. Zehn Jahre später kommt nun das zweite Album auf den Markt, das mit nur fünf Songs in fast achtzig Minuten überrascht. Und man geht hier ganz schön episch zu Werke. Die ersten vier Songs dauern alle zwischen fünfzehn und neunundzwanzig Minuten. Lediglich das abschließende Titelstück ist mit etwas mehr als vier Minuten verdammt kurz. Hier kommt eine richtig düstere Stimmung auf. Depressive Black Metal, Ambient und Funeral Doom werden hier zu einem teuflischen Gebräu zusammengekippt. Fadendünne Gitarren und eine dünne, kalte Produktion fallen als erstes auf. Das Tempo ist meistens hoch, was das Ganze sehr chaotisch klingen lässt. Im Vordergrund steht aber der schrille und kranke Kreischgesang, der das Leiden in Reinkultur ist. Man stellt sich geradezu bildlich vor, wie der Sänger am Mikro qualvoll über den Boden kriecht und seine letzten Botschaften verkünden will. Neben den kranken Schreien gibt es auch allerhand Knurrgesang im Stil von Tormentor oder Inquisition. Das alles mit sehr viel Hall versehen, verleiht dem Gesang eine Boshaftigkeit, die seinesgleichen sucht. Das Album wirkt auf seine Gesamtlänge hin sehr hypnotisch und fasziniert fast über die gesamte Spielzeit hinweg. Ich bin sehr positiv überrascht!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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