SEPULTURA - THE MEDIATOR BETWEEN HEAD AND HANDS MUST BE THE HEART

Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2013 |
Running Time: | 47:11 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Der Albumtitel „The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart“ klingt zunächst einmal nach irgendeiner beliebigen Postscreamocore Band mit riesigen Löchern in den Ohren und vielen bunten Tattoos. Hierbei handelt es sich jedoch um das neue Album von Sepultura. Los geht’s mit dem Song „Trauma Of War“. Eine verzerrtübersteuerte Gitarre bildet den Einstieg, bis sich ein ordentliches Thrashbrett entwickelt, welches jedoch ziemlich einfallslos runtergeprügelt wurde. Das konnten die Jungs schon mal deutlich besser. Als zweites kommt „The Vatican“. Selbstverständlich geht’s mit Glockengebimmel los und der Song entwickelt sich ruckzuck in ein ähnlichen Klopper wie der Erste. Auch hier fehlt irgendwie der letzte Kick, der einen geilen Sepulturasong ausmacht. Das Abschlusssolo ist keine Meisterleistung, aber wertet den Song doch etwas auf. Leider erinnert mich der „Beatdown“ Part nach dem Solo eher an Bands, die ähnliche Albumtitel haben... . „Impending Doom“ ist der nächste Track. Hier geht’s es deutlich gemäßigter zur Sache als zuvor. Leider bringt das auch nicht viel, da auch hier kein Song mit Ohrwurmcharakter abgeliefert wird, sondern wieder relativ einfallslose Riffs mit ein paar kreischenden Gitarrenparts am Ende vermengt werden. Und weiter geht’s mit „Manipulation Of Tragedy“. Hierzu lässt sich unglücklicherweise auch nicht viel Positives sagen. Ähnlich strukturiert wie die ersten drei Songs bleibt auch nichts im Ohr hängen. Hoffentlich treten die Brasilianer mit „Tsunami“ etwas Vergleichbares los. Aber auch hier gibt es leider keine Verbesserung. Das Gitarrenriff, das sich fast durch den gesamten Song zieht, klingt nach nichts und geht mir persönlich auch schnell auf die Nerven. Song Nummer Sechs heißt „The Bliss Of Ignorance“ und überrascht mich positiv. Los geht’s mit groovenden Drums, die an „Roots“ erinnern. Und danach kommt ein ähnlich simples Gitarrenriff wie beim Vorgänger und eine gleichbleibende Struktur wie bei allen. Schade, der Beginn war irgendwie vielversprechend. „Grief“ startet mit einem akustischen Gitarrenintro, welches sich nach und nach mit Gesang und Schlagzeug echt gut entwickelt. Im Anschluss gibt es das selbe noch einmal, nur verzerrt bis es wieder einen akustischen Teil gibt, der danach auch noch mal verzerrt präsentiert wird. „The Age Of The Atheist“ ist in meinen Augen der beste Song des Albums. Hier wird der typische Sepulturacharakter am besten auf den Punkt gebracht. Das Zusammenspiel der Instrumente ist gut, und der Song treibt ordentlich nach vorne. Der Song endet mit der selben übersteuerten und verzerrten Gitarre wie „Trauma Of War“ begonnen hat. Trotzallem geht es weiter mit „Obsessed“. Auch beim letzen Song, der auf dem Album aus der Feder Spulturas stammt, wird deutlich, dass den Jungs scheinbar immer noch keine Möglichkeit besteht, an die Erfolge der Anfangstage anzuschließen. Abgeschlossen wird das Album mit dem Cover „Da Lamao Ao Caos“, im Original von der Brasilianischen Band Chico Science & Nacao Zumbi bekommt man hier den Brasilianischen Groove, wobei das Cover sich eins zu eins an das Original hält, abgesehen von der anderen Verstärkereinstellung natürlich. Sepultura haben sich mit diesem Album keinen großen Gefallen getan, und auch eine konsequente Verzerrung von Derrick Greens Stimme ist ein unnötiges Experiment gewesen. Ich hör mir jetzt erstmal „Arise“ an, und gebe hierfür fünf von zehn Punkten.
Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Matze Fittkau
SEPULTURA - THE MEDIATOR BETWEEN HEAD AND HANDS MUST BE THE HEART

Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2013 |
Running Time: | 47:11 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Der Startsong "Trauma Of War" ballert sofort jede Frustration aus einem raus, ein echtes Thrash Monster haben die Brasilianer da geschaffen. Nach Eineinhalb Minuten Intro folgt mit „The Vatican“ die nächste Abrissbirne. Beide Songs werden live sicher für viel Action vor der Bühne sorgen. Mit "Impending Doom" wird die Geschwindigkeit runtergedrosselt: Die Chords und Riffs schneiden langsam das Hirn in zwei Hälften und das starke Gitarrensolo gibt einen dann den Rest. Dann folgt mit "Manipulation Of Tragedy" die Rückerinnerung an die 90er Jahre bei Sepultura. Da hat man die Stärken von „Arise/Roots“ zusammengepackt, denn gegenüber den ersten drei Songs ist dieser fast eingängig. "Tsunami" und "The Bliss Of Ignorants" können dann nicht das hohe Niveau halten. Sind doch einige Wendungen in den Songs, die das Hören erschweren, vielleicht brauchen sie mehrer Durchläufe, aber an Brutalitätsmangel leiden die beiden nicht. Eine Ballade bei Sepultura hätte man ja nicht so unbedingt erwartet, aber "Grief" geht in diese Richtung. Zarte Gitarren und gefühlvoller Gesang von Derrick Green, ein kurzer Aggressions-Anfall um dann mit ruhigen Gitarren abgeschlossen zu werden. Ungewöhnlich, aber eine Bereicherung für das Album. "The Age Of The Atheist" kommt sehr verspielt mit einigen Wendungen, ist aber für mich der schwächte Song auf diesen Album. Irgendwie kommt der nicht ins Laufen. "Obsessed" mit heftigen Gitarren und verzerrtem Gesang geht dann wieder voll auf die Glocke. Bei "Da Lamo Ao Caos" gibt es dann Tribal Brasilien Metal ohne Ende, und hätte auch auf das „Roots“ Album gepasst. Nach einigen Minuten Stille kommt dann noch ein Schlagzeugsolo. Das Album strotzt nur so vor Brutalität, Aggression und Wut, ohne dabei musikalisch zu Schwächeln. Sepultura sind wieder voll auf dem richtigen Weg. Über das musikalische Können der Jungs muss man ja nicht mehr viel sagen, aber was Eloy Casagrande hier am Schlagzeug abliefert, ist absolute Weltklasse. Dieses Album ist definitiv nichts für einen Kuschelabend zu zweit.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Bernd Henksmeier