ACACIA AVENUE - SAME

Label: | LION |
Jahr: | 2010 |
Running Time: | 50:18 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Torben Enevoldsen kommt aus Dänemark, hat 2005 mit "Flying Solo" ein fürchterliches Gitarren-Album hingelegt (da gefiel mir die Arbeit mit der Band Fatal Force aus dem Jahr 2006 um längen besser) und hat für sein selbstbetiteltes Band-Debüt Acacia Avenue ein herrliches Trio an schmackhaften Frontern erworben. Allen voran Tony Mills (TNT), mit seinem unverkennbaren Timbre, und zusätzlich die mir unbekannten Sänger Geir Rönning (Norweger und eher im Eurovision Song Contest tätig) und Torben Lysholm (Däne und eher bekannt für Mix und Mastering diverser Werke des Gitarristen). Entstanden ist ein facettenreiches AOR/Melodic-Rock-Album, das sich im Release-Gewitter ganz oben behaupten kann. So macht Tony den Anfang mit "Don`t Call Me Tonight", das für eine schöne Fahrt über den L.A. Strip sorgt. "Hold On" hat da schon eher den 70er-Jahre Touch von Rainbow. Ich muss natürlich raten, wer jetzt die anderen Songs singt, wenn Tony mal Pause hat. "Acacia Avenue" macht eh den Eindruck eines Compilation-Albums, da alle Fronter stilistisch und stimmlich komplett anders agieren. "An Illusion" flaniert wieder die Meile mit einem einprägsamen Refrain. Leichte Kost mit einem unglaublich filigranen Solo und dem Hauch von Giant findet sich auf "Jamie`s In Love" ein. Die leichte Melancholie bei "Can`t Make You Stay" kann dem Song zum Hit verhelfen. Über allen Songs schwadroniert die perfekt inszenierte Gitarre des Maestros. Immer einfühlsam, technisch versiert aber stets songdienlich. Einmal lässt der Chef die Sau raus und gönnt sich mit "Mad Antenna" ein instrumentales Frickel-Stück, das sich aber in Grenzen hält, obwohl es sehr nach dem Einfuß von Yngwie J. Malmsteen klingt. Ich möchte noch "Wait No More", mit der besten Bridge des Jahres, hervorheben und dem Sänger danken, der die Vocals an den alten Rik Emmett zu Triumph-Zeiten heranträgt. Respekt! An den balladeskeren Annihilator-Tönen kratzt "No Looking Back". Acacia Avenue grasen den Melodic-Circus durchweg ab und wirken ziemlich überzeugend. Kaufpflicht.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak