DISASTER / PEACE - SAME


Label:MUSIC BUY MAIL
Jahr:2009
Running Time:49:48
Kategorie: Neuerscheinung
 

Großes wurde angekündigt, ist doch die Formation hochkarätig und allseits bekannt. Der Fronter ist niemand geringerer als Wade Black, der seine Stimme schon Crimson Glory und Leatherwolf lieh. An der Klampfe Pete Blakk und am Bass Hal Patino, beide damals in Lohn und Brot von King Diamond zu Zeiten von "Them", "The Eye" und "Conspiracy". Komplettiert wird das Quartett durch Jasin Marx an den Drums. Und da wir gerade so schön beim Namedropping sind, King Diamond`s Andy LaRocque hat das Gitarren-Solo auf "Hallowed Death" veredelt. Aber was nützen die Orden der Vergangenheit, wenn man nichts Neues auf die Kette kriegt. Zum Beispiel die Led Zeppelin Coverversion "Immigrant Song"! Einfach nur verhunzt. Das eigene Material wird von Wade an allerster Stelle und immer tot geschrien. Nach dem neunundvierzig Sekunden langem Geräusche-Intro "Disaster Peace" setzt der stressige Opener "Scarecrow" ein. Gleich mit Beginn der Vocals zeigt Wade seine alte Vorliebe für Rob Halford Vocals. Nur die wichtigen Akzente des alten Judas Priest Fronters fehlen, die er (Rob Halford) zu den besten Zeiten parat hatte. Und auch sonst dümpeln die recht vollgepackten, düsteren Songs an einem vorbei. Auf diesem Album wird eher gebolzt anstatt feiner Metal gereicht. Disaster/Peace erinnern mich streckenweise an eine amerikanische Combo, die es Ende der 80er-Jahre mit stumpfen Wallbrechern versucht hat etwas vom Kuchen der Großen abzubekommen. "S & M" bietet das gleiche Ambiente wie gerade noch "Scarecrow", da rattert die Band mit "Purgatorio" in das nächste unheilvolle und sinnlose Intro. "Judas Witch" soll wohl als Hommage an die alten Heroes gelten und bringt mit seiner schrägen Bridge, fiesen Backing-Growls und dem Schweine-Gequieke von Wade das Fass zum überlaufen. Selbst auf "Hallowed Death" wird dem Treiben des Fronters kein Einhalt geboten. Bei diesem Song steigt er mit seinem Gekreische in neue Höhen. Zudem merkt man deutlich, dass hier ein völlig anderer Gitarrist das Solo an der Sechssaitigen spielt. Dann, oh Wunder, eine an Led Zeppelin erinnernde Ballade, "Don`t Come Back", mit schöner Akustik-Gitarre und herrlichen Gesangslinien. Geht doch. Aber zu spät und ohne Konsequenz, denn "Blood To Blood" ist wieder so primitiv, dass mich der Rest schon gar nicht mehr reizt. Von den restlichen vier Beiträgen verfällt "The Goaler" völlig in das alte Schema, "My Guns" überrascht mit einem coolen Refrain sowie einem gelungenen Gitarren-Solo, das instrumentale, balladeske "Inferno", ist keins und wirkt trotz seiner Tristesse beruhigend (weil mal kein Gekeife die Szene beherrscht) und das instrumentale "Kill Em & Love Em" mit dem konstanten Riffing und Stakkato-Gebrabbel will sich mir gar nicht erklären. Finger weg!

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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