Musik aus einer anderen Welt? Könnte man meinen, wenn man sich das Debüt von Singer-Songwriterin Leila Abdul-Rauf anhört. Sehr sphärisch dargestellt, wird man in eine duster-dunkle Welt mit tausenden Schattenseiten versetzt. Müsste ich diese Musik mit Bildern vergleichen, würde ich die Exponate von Hans-Werner Sahm dazu bevorzugen. Drei- und Mehrklangdimensionen, vielfach instrumental, werden die zehn Stücke sehr gespenstig, elfenhaft aber auch gleichzeitig schwer dargestellt. Den Aspekt, dass Leila Abdul-Rauf ihr ganzes Debüt ohne fremde Hilfe zustande gebracht hat, ist sehr bemerkenswert. Sie ist eine gute Sängerin, komponiert selbst und setzt alles mit eigener Hand um. Eine Tausendsasserin in Sachen Musizieren. Ich kann aber nicht umher, festzustellen, dass sich alles fast gleich anhört. Im Prinzip handelt es sich hier um einen Song, der über fünfundvierzig Minuten dauert, mit Höhen und Tiefen natürlich, aber alles in einem Stück. Sehr langatmig und für Leute, die bewusstseinserweiternde Elemente zu sich nehmen, vielleicht fördernd andere Dimensionen zu erklimmen. Obwohl, erklimmen sicherlich nicht, eher in diese abzusteigen. Musik aus der untersten Unterwelt, allerdings mit Wolken behaftet, ja das trifft es. Cold And Cloud – ja, für Menschen mit schweren Depressionen ist die klangvolle Scheibe nicht zu empfehlen.  Wer aber den Kunstaspekt berücksichtigt und Ruhe möchte, sollte schnellstens zugreifen. Denn diesen vermittelt der Silberling wunderbar.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Svenja Black

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