Aus Bergen kommen Pitch Black Mentality, und sie legen mit „The Pitch Black Reality“ ein erstes Lebenszeichen solcher Klasse vor, wie es so einige etablierte Acts nach mehreren Versuchen nicht schaffen. Aber zunächst mal der Reihe nach. Ein Demo oder ähnliches ist von ihnen nicht bekannt, dass man vielleicht schon mal den Namen gehört hat. Jedoch brachten sie diese Scheibe im vergangenen Jahr eigenproduziert heraus, bevor sie bei Casket Music untertinteten. Wäre ja auch gelacht gewesen, hätte sie niemand bemerkt. Denn da liegt ein amtliches Brett vor. Gitarrentechnisch ballert alles nach Jeff Waters. Jedoch ist das hier rougher statt cleaner wie bei Annihilator. Auch die Vocals kommen rauer, als alle Annhi-Sänger. Da liegt es ja nahe, allen Freunden der Kanadischen Speedster, die auch etwas mit der rougheren Kante anfangen können, diese Scheibe ans Herz zu legen. Genauso wie den jüngeren Semestern, die auch was mit Mercenary und Disturbed anfangen können, denn die Norweger spielen ihren Thrash moderner, jedoch mit so geiler Anselmo-Leck-Mich-Doch-Attitüde, dass auch Oldschooler interessiert sein dürften. Das bringt Abwechslung und entpuppt sich als cooler Hinhörer. Wenn alles mit moderner Ausrichtung dieser Tage so locker klingen würde, würde ein angenehmerer Trend entstehen, und es müssten sich Hipsterbands über den Wuchs von Bärten Gedanken machen. Auch All-Girl-Formationen. Kann aber auch sein, dass sie in Zukunft mehr polarisieren und beide Lager spalten, deswegen ‚nur’ vorsichtige siebeneinhalb Punkte.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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