RUNNING WILD - RESILIENT


Label:STEAMHAMMER / SPV
Jahr:2013
Running Time:60:03
Kategorie: Neuerscheinung
 

Na, das ging ja fix! Nur etwas mehr als ein Jahr ist nach dem Comeback, dem etwas durchwachsenen  Schnellschuss „Shadowmaker“ vergangen, da legt Rock´n´Rolf schon das nächstes Album nach. Die Auflösung dauerte gerade zwei Jahre und Herr Kasparek hat anscheinend wieder richtig Bock. Auf dem Vorgänger soll kein Song in mehr als dreißig Minuten entstanden sein. Den Eindruck habe ich bei „Resilient“ nicht. Die Songs klingen frisch und wohl durchdacht. Schau mal an: Rock´n´Rolf hat zehn Jahre lang nur Kritik einstecken müssen bezüglich Songwriting und vor allem Produktion. Aber gleich der Opener „Soldiers Of Fortune“ überrascht mit einem typischen Doublebass-Kracher mit guter, transparenter Produktion und einem einprägsamen, hymnischen Refrain, wie man es von Running Wild in den Neunzigern gewöhnt war. Der Soloteil des Titelsongs erinnert mich irgendwie an die Scorpions in ihren besten Zeiten. „Adventure Highway“ ist ein treibender Heavy-Rocker, der sehr stark in Richtung Saxon geht. „The Drift“ erinnert an glorreiche „Blazon Stone“-Zeiten. „Desert Rose“ ist ein cooler Rocker mit einem hymnischen Refrain, der einen nicht mehr loslässt. „Fire Heart“ ist wieder ein typischer, treibender Running Wild-Song. „Fun Riot“ ist wieder rockiger. „Down To The Wire“ überrascht mit einem schleppenden Rhythmus, der etwas Wind aus den Segeln nimmt. „Crystal Gold“ rockt dagegen wieder. Zum krönenden Abschluss gibt es wieder den obligatorischen Epickracher mit mehr als zehn Minuten Spielzeit. Auf der Digipack-Version gibt es noch zwei Bonustracks, von denen einer etwas langweilig und einer richtig gut ist. Es fällt auf, dass Running Wild heute generell etwas rockiger unterwegs sind. Aber Rock´n´Rolf hat endlich wieder Bock auf Metal! Auffällig ist, dass er sich dieses Mal richtig viele Gedanken beim Ausfeilen der Gesangslinien gemacht hat, denn die sind beängstigend gut und vielseitig ausgefallen. Ohne Scheiß: Richtig geil!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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