MINISTRY - FROM BEER TO ETERNITY


Label:AFM
Jahr:2013
Running Time:54:43
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mehr als dreißig Jahre Bandgeschichte auf dem Buckel sind Ministry ihrem Grundstil mit Industrialmetal  immer treu geblieben. Aber auch jeder Abschied kommt und mit diesem vierzehnten Studioalbum um Bandgründer Al Jourgensen wird vermutet, dass dieser wegen des Verlusts seines Gitarristen Mike Scaccia, der sehr plötzlich im Alter von siebenundvierzig Jahren einer Herzattacke tödlich erlegen war, das Bandhandtuch ins Nirvana zu werfen. Mit „From Beer To Eternity“, hat Mike der Musikwelt sein gekonntes Vermächtnis hinterlassen. Meine Erwartungshaltung war vor dem Hören sehr hoch und ich wurde nur ein wenig enttäuscht. Wie immer sind auch bei diesem Silberling viele Instrumenteneinflüsse aufeinandergelegt, unorthodox aneinander gereiht bis hin zum absoluten Soundbrei. Aber Al Jourgensen kennt man für sein hintergründiges Soundwriting und für jedermanns Ohr war Ministry noch nie gedacht. Leichte Kost ist was absolut anderes. Der schleppende Opener "Hail To His Majesty (Peasants)" wird von Maschinengewehrsalven begleitet und hinterlässt bei mir einen schnöden Eindruck… Die Grundmelodie ist totlangweilig, aber die Zwischentöne haben es in sich. Die Machart mit den Zwischentönen zieht sich fast durch das ganze Album. Sprechgesang, monotone Wortuntermalungen, Frauenstimmen und Metalgesang, teilweise mit Brachialsound gepaart, zeichnen die Scheibe aus. Sehr gut wurden die einzelnen Komponenten aufeinander abgestimmt. Das grenzt schon fast an Genialität. Aber auch treten manche Stücke einem ein wenig ins Gehirn. Wie zum Beispiel bei "Side Fx Include Mikey's Middle Finger TV 4". Grrr. Meine Ohren weigern sich bei der Aufnahme des Getöses. Trotzdem bleibt was hängen. Suchtpotenzial besitzt mit seinen über sieben Minuten das etwas eingängigere Stück mit orientalisch geprägten Elementen "Change Of Luck“, welches mein Favorit des Longplayers ist. Alles in Allem reicht die Scheibe nicht an die alten Ministry Alben heran, da die Struktur vieler Songs eindeutig zu unstrukturiert erscheint. Zu viel ist halt zu viel…. und macht es auch nicht besser, aber die Zwischentöne reißen das Ruder um.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Svenja Black


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