Ein Musiker, der dreißig Jahre relativ erfolgreich im Business ist, hat nicht mehr viel zu verlieren und kann auch mal ein Risiko eingehen. Allerdings hat sich Jon Oliva (ex-Savatage), dann zu letztendlich doch nicht so weit über den Tellerrand hinausgewagt. Seine persönliche musikalische Geschichte sollte sich in den zwölf Retro-Tracks mit starkem 70er-Jahre-Rock-Sound widerspiegeln. Ein umfangreiches Unterfangen, das dem Sänger und Keyboarder eigentlich ganz gut geglückt ist. Wer natürlich meint, das Wenigste hört sich nach Jon Oliva`s Pain oder gar Savatage an, den muss und werde ich enttäuschen. Die von ihm bekannten Bombast-Werke stehen nach wie vor auf dem Programm. Da kann der sympathische Fronter einfach nicht aus seiner Haut. „The Witch“ mit der Schweine-Hammond-Orgel ballert schon recht oldschool durch die Boxen. Das wird schön bunt getrieben, bis hin zum Beitrag „Ten Years“, das progressive mit Bläsern und Piano ausgestattet ist. Horror-Musical-Flair a la Alice Cooper ist ebenfalls an der Tagesordnung, wie einige balladeskere Stücke wie „Can`t Get Away“ oder „Soldier“. Aber die Flöte im Song will einfach nicht zu Herrn Oliva passen. Die Balladen klingen eher nach Smokie. Da werden die Fans des mächtigen Mountain-Kings etwas zu knacken haben. Und dennoch ist im Großen und Ganzen der Kaufen-Daumen für die entsprechende Klientel nach oben gerichtet. Der letzte Song ist übrigens ein unbenannter Track. Eine Ballade mit Schifferklavier. Muss man nicht haben. Gesehen wird dieses Album als Mister Oliva`s erstes, richtige Solo-Album. Also für mich war das schon Jon Oliva`s Pain. Aber Business ist Business!

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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