LALU - ATOMIC ARC


Label:SENSORY
Jahr:2013
Running Time:51:43
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ein neuer Progressive-Stern ist am Himmel. Und der scheint der Konkurrenz verdammt hell ins Fenster. Dabei ist dies bereits das zweite Projekt-Werk des französischen Keyboarders Vivien Lalu, der sich in den letzten Jahren an etlichen Prozessen in der Musikwelt beteiligt hat. Wieder mal gepennt, vorausgesetzt das Debüt-Opus ist ebenbürtig mit dieser Melange aus Queensryche, Dream Theater, Symphony X und Angra. Das sind hohe Erwartungsansprüche an den Leser, aber die können vorliegenden zehn Tracks locker halten. Ohne in sich in sinnlosen Frickeleien oder Onanier-Orgien zu bewegen, hat man ein facettenreiches Album entwickelt, bei dem man tatsächlich noch Überraschungen findet. Natürlich spielen hier keine Dilettanten. Herr Lalu hat bei der Wahl der Band nicht gekleckert. Mit dabei: Sänger Martin LeMar (Mekong Delta), Vier-Saiter Mike LePond (Symphony X), Klampfer Simone Mularoni (DGM), sowie Kesselflicker Virgil Donati von den unvergleichlichen Planet X. Gäste waren ebenfalls bei den Aufnahmen um den halben Globus dabei: Jordan Rudess (Dream Theater), Marco Sfogli (James LaBrie), Mike Andersson (Cloudscape), Jens Johansson (Stratovarius), Joop Wolters (Shadrane) und Peter Wildoer (James LaBrie). Natürlich wartet man beim ersten Durchlauf erst mal gespannt ab, denn All-Stars müssen nicht unbedingt ein gutes Album abliefern. Aber sie sollten es. Und genau das tun sie voller Pracht. Härtere Walzen mit leicht komplexer Struktur und netten Breaks wie auf dem Opener „Greed“ oder dem fantastischen Song „Tatonka“, werden genauso gefeiert wie Balladeskes a la Geoff Tate („Mirror Prison“). Das vertrackte Lied „Deep Blue“ gehört derweil nicht nur aufgrund der Gitarren-Leistung zu meinen Favoriten. Das ist die Brücke zwischen Old-School und New-School-Queensryche die, die Band (mit alter Formation) hätte retten können. Erinnert sich noch jemand an Conception mit Roy Khan? Gäbe es sie heute noch, wäre der coole Track „Blast“ mit Sicherheit von Ihnen. Man ist allerdings weit von einer Klon-Idee entfernt. Meine Vergleiche sind eher als leichte Orientierung in einer Welt wundervoller Kreationen zu verstehen. Kein echter Prog-Fan kann hier nein sagen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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