ASSESSOR - ŠTVANICE

Label: | PAŘÁT METALOVÝ MAGAZÍN |
Jahr: | 2013 |
Running Time: | 41:48 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Also, dass ich das noch erleben darf! Assessor, mit vier „s“ (früher Assesor mit drei „s“; das Logo wurde aber beibehalten) veröffentlichen zweiundzwanzig Jahre nach ihrem bislang einzigen Album „Invaze“ endlich den lang ersehnten Nachfolger! Und wieder einmal sind Assessor ein Zusammenschluss aus ex-Moriorr-Leuten. Auch wenn das letzte Line-Up kaum noch etwas mit der Originalbesetzung zu tun hatte. Strange Stuff! Aber hat man nach so einer langen Zeit überhaupt noch eine Erwartungshaltung an so eine Band? Und kann die überhaupt noch erfüllt werden? Gute Frage. Ich denke, sie kann! „Sedkáni“, der Opener des sehr Kreator-lastigen Debüts, ertönt mit Vinylknistern als leises Intro, dann folgt Gescratche, bevor die Hölle losbricht. Warum erinnert mich das bloß an „Fast As A Shark“, haha? Was danach folgt, ist richtig geiler Thrash Metal. Dass man genau dort anknüpft, wo sie knapp dreiundzwanzig Jahren aufgehört haben, wäre wohl zu viel verlangt. Man steht produktionstechnisch mit beiden Beinen fest in der Gegenwart, ohne jedoch auf einen Trendzug aufzuspringen. Auch das Zusammenspiel ist dreiundzwanzig Jahre präziser als auf dem Debüt. Die Songs enthalten mehr Doublebass und etwas mehr Midtempo, ansonsten hat sich aber nicht allzu viel verändert. Assessor gehen auch heute noch als die gleiche Band durch, wenn man es genau betrachtet. Dieser Nachfolger ist auch nach all den Jahren absolut logisch. Man ist nicht in der Vergangenheit hängen geblieben, beleidigt aber auch die alten Fans mit keinem einzigen Ton. Als Bonus gibt es noch zwei Neueinspielungen alter Klassiker: Die beiden Uraltklassiker „Hrad“ und „Invaze“, die sowohl 1989 auf dem Demo, als auch 1990 auf der LP enthalten waren, wurden hier neu vertont. Die räudigen alten Versionen gefallen mir zwar aus Gewohnheit etwas besser, aber man kann so gut Vergleiche im Werdegang von früher bis heute erkennen. Gut gemacht! Was mich etwas verwundert ist, dass das tschechische Metalmagazin Pařát als Label angegeben ist. Ich habe die CD auch mit dem Heft, das komplett in tschechischer Sprache gehalten ist, bekommen. Die Ausgabe ist schon ein paar Monate alt. Ob man das Album auch einzeln bekommen kann, weiß ich leider nicht. Zum Abschluss muss ich aber sagen, dass sich dieses Comeback definitiv gelohnt hat!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller