MEDEBOR - A TASTE OF INSANITY


Label:LEGACY
Jahr:2012
Running Time:52:38
Kategorie: Neuerscheinung
 

Medebor kommen aus Polen und gründeten sich 1997. Bislang brachten sie es auf zwei Demos und zwei Alben. Dieses Zweitwerk von 2012 enthält acht Songs mit Überlänge von fünf bis acht Minuten. Dementsprechend vielseitig geht die Truppe vor, ohne jedoch mit zu vielen Einflüssen den Hörer zu überfordern. Angenehm rockig, vergleichbar in etwa mit Sundown oder Cemetery, haben sie sich dem Gothic Metal verschrieben, der straight und frisch daherkommt. Es gibt melancholischen, melodischen Gesang, etwas rockigen, melodischen Gesang, der mich an Lake Of Tears erinnert, aber auch etwas Death Metal Grunze, das gepaart mit den schönen Gitarrenmelodien sehr an alte Amorphis erinnert. Die Songs sind gut strukturiert, immer nachvollziehbar und sie „rollen“ einfach. Alles klingt harmonisch und wie aus einem Guss. Von Moderne ist hier nichts zu spüren. „A Taste Of Sanity“ klingt im Prinzip wie ein typisches Gothic Metal Album aus den Neunzigern. Man fühlt sich wieder jung und in eine Zeit versetzt, in der ich mich erstmals richtig intensiv mit Metal beschäftigte und die Welt noch in Ordnung war. Das moderne, digitale Cover passt nicht so richtig zur Musik, sieht aber trotzdem ganz nett aus. Medebor ist auf jeden Fall ein hoffnungsvoller Stern am Gothic Himmel, denn das ganze überproduzierte female-Fronted Opera Metal Gejaller geht mir im Moment ziemlich auf den Geist. Davon ist hier nichts zu hören. Man muss sich nicht mit einem teuren Orchester in ein Studio verfrachten und so tun, als würde man einen Soundtrack zu einem bombastischen Blockbuster aufnehmen. Medebor bleiben immer bodenständig und hauen hier ein schönes, relaxtes Gothic Album raus, das man ohne Probleme gut durchhören kann.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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