NIGHT VERSES - LIFT YOUR EXISTENCE

Label: | SOUTHWORLD |
Jahr: | 2013 |
Running Time: | 75:30 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Tja, was soll man zu einem Debüt mit über 75 (!!!) Minuten Spielzeit sagen? Ganz einfach: So kann das auch gehen. Im Grunde sollte jede Ersterscheinung mindestens über eine Stunde Material verfügen. Die Bands haben doch alle Zeit der Welt, sich auf dieses Ereignis vorzubereiten. Wenn das Debüt erst mal veröffentlicht ist, dürfen maximal zwei bis drei Jahre vergehen bis man nachlädt. Hört sich erst einmal lange an, aber es gilt zu bedenken, dass in der Regel der frisch gepresste Silberling mit einigen Live-Gigs supported werden muss, um sich einen Namen zu machen. Also bleibt wenig Zeit, sich mit dem neuen Meisterwerk zu beschäftigen, übrigens auch ein Grund warum die zweite Scheibe meist nach einem Hammer Debüt für die Tonne ist. Ganz klar, Ausnahmen bestätigen auch hier, wie überall, die Regel. Nun, was die vier Amerikaner hier abliefern, kann sich wirklich sehen lassen. Fairerweise muss man natürlich sagen, dass sich hier keine blutigen Anfänger zusammen gefunden haben. Das Quartett hat sich schon vorher in diversen Bands die Hörner abgestoßen, und das hört man auch sehr deutlich. Auf „Lift Your Existence“ gibt es fünfzehn mal ordentlichen Post-Hardcore, wobei die Songs mit sinnvollen langsamen Passagen, aggressivem und melodischem Gesang nicht einfach künstlich in die Länge gezogen werden, um Spielzeit zu schinden, sondern im Gegenteil durch die Bank gut strukturiert und nicht nervig wirken. Das Ganze ist dazu noch soundmäßig sehr gut produziert. Mit „Parasomnia“, „Celestial Fires“ und „Elucidation“ gibt es gleich drei langsamere Nummern, die richtig gut und abwechslungsreich sind. Tja, was soll man dazu dann noch sagen. Hier stimmt nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität. Bitte mehr davon!
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Makkus Zörnack