FIELDS OF JOY - FLOWER OF LIFE

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2010 |
Running Time: | 20:39 |
Kategorie: |
Eigenproduktion Non Metal |
Manchmal wird man über die eigenartigsten Umwege auf eine Band aufmerksam. Im Urlaubshotel in Österreich wurde für den Abend der Auftritt einer Coverband angekündigt. Ich bin kein allzu großer Fan solcher Kapellen, aber um einen Urlaubstag schön ausklingen zu lassen, nimmt man das doch gerne wahr. Die extrem professionelle Darbietung, sowie die eigenwillige Interpretierung der gecoverten Rocksongs konnten mich jedenfalls sofort in ihren Bann ziehen. Nach Konzertende sprach ich die Musiker kurz an und fragte, ob sie auch bereits eigene Stücke geschrieben haben. Und siehe da, es existiert diese Mini CD welche mir nun zur Besprechung vorliegt. Die sechs überwiegend akustisch vorgetragenen Titel, die im Gesamtpaket eine große musikalische Vielfalt aufweisen, könnten auch für einige, über den Tellerrand schauende, kompromissbereite Rocker durchaus von Interesse sein. Zumindest dann, wenn auch gerne mal etwas ruhigere Musik aufgelegt und toleriert wird. Der Opener "Live Need Love" ist dann auch gleich das Highlight dieser Veröffentlichung. Emotional, melancholisch und wunderschön. Insbesondere der Doppelgesang, welcher sich anhört, als hätte das traumhafte Organ von Candice Night (Blackmore´s Night) und die bluesig-soulige Kopfstimme von Glenn Hughes (Deep Purple, Black Sabbath und viele andere) gemeinsam einen gefühlvollen Song kreiert. Über alledem schwebt die einfühlsame Akustikgitarre, welche dem Track den nötigen letzten Farbtupfer gibt. Doch Musik ist oft so schwer in Worte auszudrücken. Deshalb empfehle ich, sich unter http://www.youtube.com/watch?v=pnGSMtwsk5U einfach mal selbst von dem Trio verzaubern zu lassen. Der Track "Maybe" (mit sehr feinen Chorus) geht dann in eine ähnliche Richtung, bevor der Hörer bei "Swagnadooda" mit einem freakigen Reggae Groove überrascht wird. Im ersten Moment mochte ich das Lied nicht so sehr, doch bei Hitze und kühlem Drink, kommt der mit lustigem Text und prägnanten Basslauf ausgestattete Song jetzt doch irgendwie richtig klasse und verbreitet gute Laune. "Einen Kurzen Moment Lang" sollte anstelle von Silbermond, Ich und Ich, Juli, Rosenstolz und den ganzen anderen unerträglichen Konsorten im Radio laufen, denn das hier hat bedeutend mehr Qualität zu bieten. Der dann folgende Titeltrack ist wiederum ruhig-beschaulich und wird von den sanften, bezaubernden, weiblichen Vocals getragen. Dies gilt vor allen auch beim rhythmischen Abschlusstrack "Te Dire", der mit U2 ähnlichen Gitarrenklängen und französischen Texten verziert wurde. Damit endet dieses facettenreiche, mit handwerklich grundsoliden Kompositionen bepackte Album dann leider auch schon. Zur musikalischen Horizonterweiterung sind diese Arrangements absolut zu empfehlen.
Note: Keine Wertung
Autor: Dirk Determann