HOPEAJÄRVI - SAME


Label:EKTRO
Jahr:2013
Running Time:28:45
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wahnsinn trifft Philosophie und rennt lauthals singend in den finnischen Wald. Da fühlen sich Legenden und Fantasiewesen bekanntlich wohl. Man kennt Geschichten über Trolle, über die "empirische" Beweise existieren, durch die man Daten über Erscheinung, Fortpflanzungsverhalten und Nahrungssuche gewonnen hat. Ebenso gibt es dort Elfen und natürlich den Weihnachtsmann. Und jetzt gibt es in Finnlands Wäldern eben auch das Hopeajärvi, was streng übersetzt soviel wie "silberner See" heißt, aber hier so etwas wie ein achtbeiniges Zauberding ist, das durch die Schwingungen von Klaviersaiten zum asymmetrischen Tanz angeregt wird. Damit handelt es sich nicht nur um ein Zauberwesen, sondern auch noch um ein hoch metaphorisches Muster. Die Verbindung eines Wesens, das von seiner Beschaffenheit symmetrisch ist, aber durch tonale Schwingung zu asymmetrischen Bewegungen verleitet wird und so tanzt, ist schlichtweg genial, denn aus Ordnung wird Choas, aus Ruhe Bewegung und aus bloßer Vorstellung wird: etwas. Alles klar?
Dazu kommt aber noch, dass das Ganze in Finnisch besungen wird. Die Musik ist eine Mischung als Punk, Alternative, Indie, Noise, ich-habe-das-schon-einmal-gehört und neuen Soundkombinationen. Sie ist aber nicht so abstrakt, wie man nach der Vorstellung des Hopeajärvi denken könnte. "Kuoppa" ist der Song, der es einem am leichtesten macht und richtig gut ins Ohr geht. Hier mischt sich Psychedelisches mit dem Charme der 60er Jahre. Seltsame Musik, die einen dennoch gefangen nimmt. Perkele! Ein abgefahrener finnischer Haufen Wahnsinniger mit Gitarren und Gehirnen. Kippis.

Tracklist:
1. Lasinalunen
2. Tytti
3. Kuoppa
4. Juo Rahat
5. Pullo Kloroformia
6. Mies
7. Kiinnostaa

 

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Dörte Hahn


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