FIREBIRD - DOUBLE DIAMOND


Label:RISE ABOVE
Jahr:2011
Running Time:36:07
Kategorie: Neuerscheinung
 

Bluesig angereicherter Hard-Rock mit prominenter Führung dürfte bei den Fans des Genre für einige Unruhe sorgen. Es knallt nämlich ganz gut, was das Trio auf ihrem sechsten Longplayer fabriziert hat. Moderner Klang, filigrane Soli, Melodien en masse und alles mit einer Old-School-Fassade aus den 70er-Jahren, dessen Aura ständig präsent ist. Nicht umsonst wird man auf Tracks wie dem Opener "Soul Saviour", den flotten "Ruined" und gerade mit dem Mid-Tempo-Kracher "Bright Lights" an Led Zeppelin, Humble Pie und den neueren Spiritual Beggars erinnert. Der letzte Aspekt ist dann auch nicht unbedingt ungewöhnlich, denn die treibende und furiose Knochenarbeit an den Drums stammt von Ludwig Witt, dem Drummer der Spiritual Beggars. Diese Art von Power-Blues-Rock reinigt die Seele und lässt die Lust auf gediegene Musik wieder etwas wacher werden. Ein weiterer bekannter Name dürfte Bill Steer (ex-Napalm Death, Carcass) sein. Der Gitarrist spaziert nicht nur wohl gekonnt über die sechs Saiten, sondern er verleiht der Band auch seine außergewöhnliche Stimme, die whiskey-rau schmettert. Selbst bei ruhigeren Tönen wie auf "Farewell" kommt sie gut zur Geltung. Aufgrund des Gesangs stellt sich auf "A Wing And A Prayer" eine Breitseite Saxon ein. Das war aber wohl eher ein Ausrutscher, wenn auch ein gelungener. "More Cowbell!!!" bekommen wir auf "A Pound Of Flesh", den Song mit den am meisten gefühlten Old-School Touch. "Arabesque" mit dem schleppenden Kashmir-Flair würde ich zum besten Song des Albums erklären. Wer auf Thin Lizzy schwört, kommt an "For Crying Out Loud" nicht vorbei. Einzig und allein die triste Ballade "Pantomime" kann mich nicht schocken. Firebird wurden in unseren bisherigen Reviews immer kurz gehalten. Ob sie sich jetzt um 180 Grad verbessert haben, oder ob mir der Sound einfach besser liegt als dem bisherigen Rezensenten, lasse ich mal dahingestellt. Fakt ist, "Double Diamond" ist ein fettes und verdammt rockiges Album geworden, an dem die Retro-Gemeinde seine helle Freude haben wird.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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