Retro, Retro, Retro! Ich kann es nicht mehr hören. Der Markt wird mit diesem Sound seit circa zwei Jahren sinnlos überflutet. Immer mehr Bands springen auf den eh bereits überfüllten Zug auf und wollen alle ein Stück vom Kuchen abhaben. Das war schon immer so und wird sich bei einem starken Trend nie ändern. Nur die Qualität der Acts wird schlagartig in die Knie gehen. Rocky Lewis ist eine dieser Formationen. Sie kommen aus Aschaffenburg und ihr fetter Krach wurde von Uwe Lulis (Grave Digger, Rebellion) produziert. Ihr Debütwerk, an dem man seit 2005 tüftelt, ist knapp über eine halbe Stunde lang und beschränkt sich auf insgesamt acht Beiträge, die irgendwo zwischen Street-Rock `n` Roll, Black Sabbath-Riffs und einigen thrashigen Attacken liegen. Sänger Michael Schiffmann ertönt wie eine Mischung aus Dave Mustaine (Megadeth) und Alice Cooper. Gerade ist mir eingefallen, woran es liegen kann, wenn mir ein Trio nicht gefällt. Meistens ist ein Mitglied, in diesem Falle der Shouter, für zu viele Dinge gleichzeitig komplett alleine verantwortlich. Heuer sind es die Leadgitarren, die Vocals, die Lyrics, Teile der Kompositionen, ein bisschen Produktion und das Cover-Artwork. Rocky Lewis haben ihre Momente („Mind Highway“, „One Of You“) und servieren ihr bodenständiges Material derb und rau, lassen Platz für Ecken und Kanten, aber lassen auf große Hits vergeblich warten.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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