THE COMMITTEE - HOLODOMOR

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2013 |
Running Time: | 34:24 |
Kategorie: |
Import Eigenproduktion |
Na, das ist Underground: CD-R und Kassettenversion jeweils limitiert auf schlappe 50 Exemplare und mit zwei verschiedenen Covern, um es exklusiv zu halten! Sonst weiß ich aber eigentlich gar nichts über die Band. Das Multikulti Quartett aus vier verschiedenen Nationen, deren Musiker anscheinend unerkannt bleiben wollen, interessieren sich für die Geschichte des Okkultismus, behandeln hier aber ein Konzept über die Gefangenschaft und Unterdrückung der Slawen in Russland. Angeblich distanzieren sie sich von ideologischen und politischen Ansichten. Das kann man aber auch geschickter lösen. Auf dem Cover der beklebten CD-R ist Stalin abgebildet, im Booklet auch Trotzky und ein paar abgemagerte ukrainische Kinder des Holodomor. Mus so was denn wirklich sein? Von der Aufmachung sieht das aus wie diverse NS Black Metal Tonträger, die hin und wieder mal in kleinen Mailordern auftauchen. Na gut, ein Cover hat noch nie Musik gemacht. Doch auch schon bei den ersten Klängen geht es eher halbgar zu. Langsam, ja geradezu träge, fast Funeral Doom-mäßig. Aber viel dünner produziert, quält man sich durch den Opener, der zu allem Überfluss auch noch ein langweiliges Instrumental ist. Danach ertönen Kriegstrommeln und ein Black Metal Geschrammel in normalem, langsamem 4/4-Takt, der mir aber deutlich besser gefällt. Typisch Ostblock ist der heisere Gesang, der echt boshaft klingt. Die Produktion hört sich etwas verwaschen an, unterlegt aber die Atmosphäre der Musik ganz gut. Nach ein paar Minuten graben sie auch die Doublebass aus und legen noch einen Zahn zu. Der schleppende Black Metal erinnert mich etwas an norwegische Vorbilder wie Khold oder Strid, ohne sie bloß zu kopieren. Der letzte Song dauert eine Viertelstunde und zeigt The Committee noch einmal von allen Seiten: rasend schnell, träge und langsam, atmosphärisch, interessant und langweilig. Die ganze Platte halt. Insgesamt hat die Combo ein paar ganz gute Ansätze, schöpft ihr Potential aber nicht komplett aus. Die beklebte CD-R fängt übrigens beim dritten Songs an, Schleifgeräusche von sich zu geben. Bei Interesse sollten Underground Black Metaller vielleicht lieber zur Kassettenversion greifen.
Note: 5.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller