BRAINSTORM - LIQUID MONSTER

Label: | METAL BLADE |
Jahr: | 2005 |
Running Time: | 51:21 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Dies war das erste Mal, dass es bei einer Redaktionssitzung eine kleine Debatte gab, wer die neue Scheibe von Brainstorm bespricht. Da bei uns das Gesetz des Dschungels herrscht, habe ich mich natürlich durchgesetzt. Doch meine Kollegen müssen nicht allzu traurig sein, denn jetzt ist Metal Blade ebenfalls dazu übergegangen, bei den Top Acts eingesprochene Promo-Trailer auf den meisten Songs zu setzen. Zumal es für mich ziemlich schwierig geworden ist, das neue Werk ehrlich zu beurteilen. Zum ersten habe ich Sänger Andy letztes Jahr zum besten Shouter Germany's gekürt und die Band als Einheit bildet auf jeden Fall die Speerspitze des deutschen Metal, aber im Vergleich zum Vorgänger-Album „Soul Temptation“ neigt „Liquid Monster“ eher zur Stagnation, als zur logischen Weiterentwicklung, wenn nicht sogar ein leichter Schritt zurück zu vermerken sei. Ok, Andy lud mich ein, dass wir uns vor dem Essener Gig (21.04.2005), das Album schön trinken, aber das vermindert nicht den Eindruck der Selbstkopie oder dass die Refrains heuer nicht ganz so mitreißend und beeindruckend sind wie noch vor zwei Jahren. Sicherlich kann man sagen, dass Brainstorm ihre Nische gefunden haben, aber ich selber komme selbst nach mehreren Durchläufen von den besten Beiträgen, wie dem Opener „Worlds Are Comin` Through“ (Stampfer in guter Manier), „Inside The Monster“ (Pink Cream meets Brainstorm) oder der Ballade „Heavenly“ nicht in den gewohnten Hör-Rausch. Dafür haben sich einige zu oft benutzte Ideen eingeschlichen. Wenn der Sound ungewohnt, aber sicherlich gewollt, härter, weicher oder melodischer erklingt als in der Vergangenheit, geht meines Erachtens etwas verloren, dass man eher als eine Mischung aus Eigenständigkeit, Weiterentwicklung und neuem Ideenreichtum bezeichnen kann. „Liquid Monster“ ist mitnichten ein schlechtes Album, dennoch ist der ansonsten übliche Überraschungseffekt verschwunden. Geiles Cover, perfekter Sound, weiterhin ein Wahnsinns-Sänger, aber schlagt mich tot, die Kompositionen müssen mit einem leichten Punktverlust leben. Für mich ist dieses Werk eher sieben Punkte wert, aber da ich genau weiß, dass die Redaktionskollegen weitaus höher Punkten würden, gibt es den absolut seltenen Bonus-Punkt.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak