SODOM - EPITOME OF TORTURE


Label:STEAMHAMMER / SPV
Jahr:2013
Running Time:39:58
Kategorie: Neuerscheinung
 

Sodom an dieser Stelle vorzustellen, grenzt wohl an Blasphemie. Jeder kennt sie. Mit „Epitome Of Torture“ erscheint endlich, drei Jahre nach dem letzten Lebenszeichen „Of War And Pieces“, ihr nunmehr 14. Studioalbum, auf dem erstmals Neuschlagzeuger Makka (Everflow, ex-Despair, ex-Voodoo Cult) zu hören ist. Ich muss zugeben, dass ich mich mit den „neuen“ Sodom-Album (vor allem den letzten dreien) etwas schwer getan habe. Und auch, wenn mir „Epitome Of Torture“ etwas besser gefällt, ist das auch immer noch so. Der Opener „My Final Bullet“ ist echt gewöhnungsbedürftig. Tom Angelripper, kürzlich fünfzig Jahre alt geworden, klingt etwas experimentierfreudig und gequält. Der Funken springt nicht so richtig über. Das ändert sich im Verlauf des Albums aber zusehens. „S.O.D.O.M.” ist einer schneller Kracher mit hymnischem Refrain, der mit Sicherheit live super funktioniert. Das Titelstück beginnt rockig und treibend und groovt im Refrain gehörig. Das kurze „Stigmatized“ ist sehr flott und erinnert mich an „Get What You Deserve“-Zeiten. Der Gesang in der Strophe klingt fast Death Metal-lastig und wechselt sich mit Toms typischem Gesang ab. „Cannibal“ ist wieder experimentierfreudiger und hätte auch gut auf die letzten beiden Alben gepasst. Im Midtempo angesiedelt, versuchen Sodom neue Wege zu gehen, was sie aber eigentlich nicht nötig haben. Es klingt sehr befremdlich. „Shoot Today, Kill Tomorrow“ groovt zunächst, wird dann aber wieder schnell runtergezimmert, wie man es von den Ruhrpottlern gewohnt ist. „Invoking The Demons“ begint mit einem tiefen Basslauf und wird mit seltsamen Breaks und schwedisch anmutenden Gitarren eingeläutet. Komisch… „Katjuschka“ beginnt mit einem geilen abgehackten Riff. Allerdings ertönt eine mittelalterliche Gitarrenmelodie, die überhaupt nicht zu Sodom passt. „Into The Skies Of War“ enthält moderne Gitarrenläufe und gefällt bis zum Einsatz des Gesangs auch nicht wirklich. Tom Angelrippers typische Stimme rettet das Stück aber noch mal. Der Refrain klingt fast melodisch. Aber der Groove in der Strophe ist recht geil. Träge und schwedisch anmutend geht es auch beim Raushauer zu, wo zumindest Schlagzeuger Makka mit ein paar geilen Tomläufen punktet. Der Rest des Songs ist aber belanglos. Tja, was soll ich sagen? Die Zeit der Klassiker ist bei Sodom definitiv vorbei. Das Album ist zwar ganz gut. Aber wenn man bedenkt, dass Sodom eindeutig zur Speerspitze der deutschen Thrash Metal Szene zählen, ist „Epitome Of Torture“ doch eher eine Enttäuschung. Leute, die Sodom erst zur Jahrtausendwende kennengelernt haben sollten, dürften hiermit mehr anfangen können. Die alten Maniacs werden aber wahrscheinlich nicht viel damit anfangen können…

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


zurück zur Übersicht