Dieser Tonträger benötigt einige Zeit, um seine wirkliche Faszination zu entfalten. Das Fazit setze ich ganz bewusst an den Anfang meiner Rezension und verabschiede damit alle, bei denen die Mucke direkt zünden muss. Wer aber Musik als Kunstform huldigt und sich mit ihr intensiv beschäftigt, sollte sich nun unbedingt angesprochen fühlen. Der Italo Vierer, plus Gast Keyboarder, vermengt gekonnt progressiven Rock mit Gothic sowie Doom Bausteinen und serviert uns das Ganze, mit massig ausgefeilten Metal Komponenten. Das zusammen verwurstet, ergibt eine tolle, atmosphärische und vielseitige Tonkunst. Permanent ereignen sich spannende Details in den insgesamt zehn Tracks des Albums. Fern vom gängigen Italien Progressive Power Metal Gebräu, agieren diese Jungs in ihren eigenen, selbsterschaffenen Gefilden. Alles wirkt jederzeit durchdacht und wurde in ausgeklügelter Feinarbeit entwickelt. Dennoch sind selbst die progressiven Parts nie zu komplex, sondern stets gut nachvollziehbar. Aus den immer wieder einsetzenden Tempo- und Stilwechseln ziehen die Werke ihre Kraft & Energie. Demzufolge entstehen viele traumhaft schöne Melodiebögen. Auch Sänger „Alessandro Consoli“ passt sich den unterschiedlichen Songs und Parts stimmlich eindrucksvoll an. Die musikalische Ausrichtung wird als Progressive Gothic Metal betitelt. Das erscheint mir jedoch etwas zu unpräzise. Wer sich einen Mix aus Porcupine Tree, Anathema, Paradise Lost, Fates Warning und Solitude Aeturnus vorstellen kann, liegt wohl verhältnismäßig nah an der Wahrheit. Als Anspieltipp möchte ich „Cages Of Dust“ empfehlen, da dieser Track entsprechend viel von der musikalischen Summe in sich vereint. Nachdem ich die Musik anfangs für lediglich gut befunden hatte, bin ich nun nach mehreren Hördurchläufen regelrecht von ihr gefesselt. Und somit sind wir wieder beim Auftakt meiner Beurteilung angelangt. Wer ein wenig Ausdauer mit den Kompositionen hat, wird beträchtliche Begeisterung erfahren.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dirk Determann

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