SCREAMER - PHOENIX

Label: | HIGH ROLLER |
Jahr: | 2013 |
Running Time: | 45:39 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Die Band mit den meist gespielten Songs auf meinem iPod bringt ihre zweite Platte raus. Um es gleich vorweg zu nehmen: Screamer aus Schweden sind noch immer der heißeste Newcomertip in Sachen Heavy Metal. Das wird sofort mit dem Scheibenöffner „Demon Rider“ unterstrichen, das sowohl sehr straight, als auch sehr catchy ins Ohr geht. „No Regrets“ kämpft sich durchs Midtempo, da macht das schnellere „Slavegrinder“ einen schlankeren Fuß. „Far Away From Home“ greift auf viel ‘Ohoho-Chöre’ zurück, und keine Aufforderung zum Mitbangen ist bei “No Sleep Til Hamilton” erforderlich, denn so ein rhythmischer Beat wie “Looks That Kill” von Mötley Crüe lässt Köpfe wie von selbst nicken. Ein Killersong mit typisch schwedischen Chören, Sister Sin und Bullet lassen grüßen. Geilomat…das Riff des Titeltracks danach watscht alle Möchtegernriffer ab, die von sich behaupten, ohne siebziger Retrosounds geht’s nicht mehr. Kurz und knapp, Knüppel aus dem Sack. „Mr Noman“ nimmt noch einmal das Tempo raus, doch der Mittelteil macht richtig Dampf, und lässt den Track wieder leise ausklingen. „Red Moon Rising“ macht noch einmal richtig Dampf, bevor Screamer mit ihrem besten Song den „Adrenaline Distractions“-Nachfolger ausklingen lassen. Denn als Letztes wurde das Slowdownstück „Lady Of The River“ ausgewählt, eine Eskalationsballade, die allein schon zehn Punkte wert ist. Der Vierer zeigt auf seinem Zweitwerk, wie geil er auch langsamere Parts bringen kann, ohne an Ausdruck, Eingängigkeit oder Mitgehattitüde einzubüssen. Ihr Debüt bekam von mir nur 8,5 Punkte, hätte aber ganz sicher mehr verdient gehabt, denn es war mein Album des Jahres 2011. Diesmal sind es jedoch wieder nur 8,5 Punkte, denn Screamer schlagen nicht mehr durchweg mit unbekümmerten Knallerhits ins Gesicht, sondern haben auch ein paar nur ‚gute’ Songs. Sie punkten diesmal aber auch mal mit differenzierten Anschlägen in zwei Megasongs, die eh schon hohe Klasse der Kracher des Debüts noch übersteigen. Die Schweden haben sich weiterentwickelt, und deutlich an Größe gewonnen. Für das Artwork war wieder Robin Gnista zuständig, der stolz sein dürfte, dass seine Kunst so hochwertige Musik verpacken darf.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer