Dass Vicious Rumors eine der besten US Metalbands überhaupt sind, weiß jeder. Auch, dass sie live seine Macht sind. Nach mehrjähriger Abstinenz haben sie von 2009 bis 2011 eifrig getourt und viele Leute davon überzeugt. Dass es von dieser Tour ein offizielles Live-Dokument gibt, ist also nur konsequent. „Plug In And Hang On – Live In Tokyo“ (1992), das nur Bootleg-taugliche „A Tribute To Carl Albert“ (1995) und die VHS-Veröffentlichung „The First Ten Years“ (1996) haben schon viele Jahre auf dem Buckel. Seitdem gab es auch viele Sänger- und generell Besetzungswechsel. Jetzt, wo das Line-Up endlich stabil ist, wurde es mal wieder Zeit für ein Live-Album. Und das hat es in sich! Dieser Gig, der in Passau mitgeschnitten und von Meister Geoff Thorpe höchstpersönlich produziert wurde, begeistert mit einer geilen Setlist und gutem Sound. Den Anfang machen „Replicant/Digital Dictator“ und „Minute To Kill“ vom 1988er Album „Digital Dictator“, das wohl eines der besten US Metalalben überhaupt ist. Mit „Murderball“ folgt ein aktueller Song, bevor weiter in den Klassikern gewühlt wird. „Lady Took A Chance“ (wieder von „Digital Dictator“, 1988) und „Down To The Temple („Vicious Rumors”, 1990), “Abandoned” (“Welcome To The Ball”, 1992) folgen. Vom letzten Album “Murderball” wird das hymnische “Let The Garden Burn” hinterhergeschossen, bevor „Hellraiser“ (wieder „Vicious Rumors“, 1990), der Titeltrack des Debüts „Soldiers Of The Night“ (1986) und „Don´t Wait For Me“ (nochmal vom selbst betitelten dritten Album) den Set abschließen. Als Bonus gibt es noch zwei Coversongs („The Sign Of The Southern Cross“ von Black Sabbath und „Running Wild“ von Judas Priest), die eindrucksvoll zeigen, wo bei dieser alten Band die Wurzeln liegen. An sich ist dieses Live-Album total geil. Eine Sache muss ich dann aber doch negativ anmerken, da ich sie in den letzten drei Jahren wirklich sehr, sehr oft live gesehen habe: Insgesamt ist die Laufzeit viel zu kurz. Denn Vicious Rumors haben auch oft knapp 25 Songs gespielt. Eine Doppel-CD incl. DVD von einem dieser Gigs hätte vielleicht mehr Sinn gemacht. Aber was soll´s. Diese neue Besetzung ist endlich stabil und perfekt aufeinander eingespielt. Und das beweist „Live You To Death“ allemal.

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller

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