WARRIOR SOUL - STIFF MIDDLE FINGER


Label:LIFEWIRE
Jahr:2012
Running Time:49:32
Kategorie: Neuerscheinung
 

Schon als 1990 ihr Debüt „Last Decade Dead Century“ rauskam, war die Band mit ihrem punkigen Touch ihrer Zeit voraus, denn Punk erfuhr erst einen neuen Frühling, als es mit Warrior Soul schon wieder bergab ging. Trotzdem untermauerten sie auch in unseren Breiten ihre Stärken, unter anderem auf Tour mit Metallica. Sänger Kory Clarke machte fettere Schlagzeilen, als er als Nachfolger von Eric Wagner bei Trouble einstieg, als mit dem letzten Warrior Soul Album „Destroy The War Machine“ aus 2009. Wer also seit Mitte der Neunziger, als Warrior Soul ihr letztes essentielles Album veröffentlichten, die Band aus den Augen verloren hat, muss wieder damit rechnen, dass Kory und seine Mannen wieder mächtig mit Gott und der Welt abrechnen. Schon im ersten Song von „Stiff Middle Finger“ mit dem Titel „Occupy”, ist sofort die alte Stimmung ist wieder da, obwohl sich dieser eher schleppend voran bewegt. Das schnellere Triple danach „Planetary Revolution“, „Wall Street“ und „Junky Stripper“ zeigt ganz klar alte Stärken der Band, wenn auch auf Kory’s helle und kräftige Schreie verzichtet werden muss. Stattdessen hört man seine geschundene Stimme, wie sie rauchig und kratzig gegen die Regierung wettert, als säße Kory mit uns am Barthresen. So kann auch mal ein ganzer Song auf seine Erzählung aufgebaut sein wie „2012“. Da ist es völlig zweitrangig, dass sie wieder auf moderne Elemente wie verzerrte Blastbeats zurückgreifen, wie sie es 1996 mit „Space Age Playboys“ schon einmal taten, und ihre Fans schockten. Der gewohnt straighte Fliessbandsound zeigt auch „Sparkle Baby“, oder das getragenere „Rubicon“. Wer außer Kory alles von der alten Mannschaft wieder mit an Bord ist, wurde leider nicht überliefert. Ob sie heuer mit diesen zehn Songs noch einmal voraus sein werden, wird sich zeigen. Auf jeden Fall haben sie noch etwas zu sagen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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