Sicadis kommen aus Kansas City und spielen beinharten Death-/Thrash mit moderner Ausrichtung. Dieses Debüt hat alles, was heutzutage angesagt ist: harte, abgehackte Riffs, viele Breaks, hohe spielerische Fähigkeiten und viel Anwechslung, dazu harten Gesang und eine differenzierte, fette Produktion, die sich vor großen Namen nicht zu verstecken braucht. Ich habe im Netz Vergleiche mit Testament, Exodus, Napalm Death, Strapping Young Lad (alle gut!), Unearth und Suicide Silence (nicht so gut…) gelesen, was ich auch an dieser Stelle unterschreiben würde. Die Vergleiche passen ganz gut. Aber genau da liegt auch der Hase im Pfeffer: Denn trotz der Anlehnung an die alten Helden versuschen Sicadis, gleichzeitig auch junge Kids zu ködern, die nur das neumodische Zeug hören. Ich würde sogar behaupten, dass sie die Metalcore-Fraktion sehr viel eher ansprechen werden, als Metaller der alten Schule, zu denen ich mich auch zähle. Ich weiß, dass das hier spielerisch und produktionstechnisch - objektiv gesehen - sehr hohes Niveau ist. Allerdings müssen sich Sicadis auch den Vorwurf gefallen lassen, nur eine weitere Band unter vielen zu sein, die vergeblich versucht, auf einen völlig unübersichtlichen Trendzug aufzuspringen. Denn Spirit hat „Blood Of A Thousand Hearts“ definitiv nicht. Das Album ist nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Irgendwo zwischen Gut und Böse, mehr nicht. Für eine Eigenpressung haben sie aber sehr viel Energie reingesteckt, die durchaus gewürdigt werden kann. Denn Sound und Aufmachung sind auf einem sehr hohen Niveau.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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