WILDFIRE - RISE


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2025
Running Time:44:01
Kategorie: Neuerscheinung
Eigenproduktion
 

Hier kommt eine weitere Heavy Metal Band aus Griechenland. Wildfire wurden im Jahr 2019 in der Hauptstadt Athen gegründet. Die gestandenen Musiker besitzen jede Menge Bühnenerfahrung. 2021 erschien die selbstbetitelte Debüt-EP. Im August 2022 traten sie als Headliner beim dritten Rock-Festivals in Lamia (Hauptstadt der Region Mittelgriechenland) auf. Das Songwriting zum Erstlingswerk startet 2024. Das Ergebnis kann man sich seit März anhören. „Leap Of Faith“ ist das Intro zum Release. Keyboardklänge, zumeist melodisch, mit einigen Spielereien. Später kommt das Schlagzeug hinzu, mit Knalleffekt am Ende. Für einen Silberling eventuell verzichtbar, aber als Einleitung eines Konzertes durchaus akzeptabel. Der eigentliche Opener ist der Titelsong „Rise“. Und sofort geht es richtig ab. Melodischer Power Metal. Die Gitarristen zeigen von Anfang an Präsenz, egal ob Riffs oder Melodiebögen. Im Hintergrund sind permanent die Synthesizer zu hören. Hin und wieder etwas zu aufdringlich. Beim Refrain wird der Sänger vom Chor seiner Mitstreiter unterstützt. Dazu gibt es ein sehr gutes Gitarren-Solo auf die Ohren.

„Nights“ tendiert dann ein wenig in Richtung Glam Rock. Und auch hier gibt es ein starkes Klampfen-Solo. Das Meer rauscht, Holzbalken knarren, Donner grollt. Bei „Navigators“ befinden wir uns offensichtlich auf einem Segelschiff. Knallige Riffs bilden den Kontrast zu den Keys. Eine eingängige Gesangsmelodie wird vom rhythmischen Drumkit unterlegt. Und auch die Double Bass sorgt für Härte. Und anstelle einer Axt sorgt eine Klarinette für das erforderliche Solo. Dank dieses interessanten Farbtupfers ist das einer der Höhepunkte. „Inside The Box“ ist ein weiterer dynamischer Power Metal Track. Und ein weiteres Highlight. Für meinen Geschmack drängeln sich die Keyboard-Passagen jedoch etwas zu viel in den Vordergrund.

„Breaking Point“ wird dominiert von klassischen Metal-Riffs, die zunächst für etwas mehr Härte sorgen, und später von schönen Gitarren-Melodien. Mit „Mirror´s Edge“ folgt eine wunderschöne Ballade. Die grandiosen Gitarren-Melodien und später das Piano sorgen für sehr viel Gefühl. Aber Six-Strings und Schlagzeug erzeugen trotzdem eine gewisse Grundhärte. Schlagzeug und Bass leiten „Far And Beyond (In Hell)“ ein. Die Riffs geben den Rhythmus vor. Und erneut hört man überbordende Keyboards. „Night With A Witch“ war auch schon auf der selbstbetitelten Debüt-EP zu finden und wurde als Single (2023) und für das Album neu eingespielt. Ein riffgetriebener Beitrag, der den perfekten Abschluss für die Veröffentlichung bildet. „Rise“ ist ein gelungener Einstieg. Wildfire finden die (fast) perfekte Balance aus schönen Melodie-Bögen und Power Metal Härte. Immer wieder sind sehr gute Gitarren-Soli zu hören. Aber die stets präsenten und teilweise aufdringlichen Keyboards verhageln eine noch bessere Bewertung.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


zurück zur Übersicht