FANALO - SAME

Label: | KLONOSPHERE |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 59:51 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Fanalo aka Stephane Alaux ist ein Gitarrist aus Bordeaux. In seiner Heimat ist er seit langem eine feste Größe in der Progressive- und Heavy-Rock-Szene. Seit Mitte der neunziger Jahre ist er ein Teil des instrumentalen Metal Duos Plug-In. Er ist auch unter dem Namen Fanalo auf Solo-Pfaden unterwegs. Mit diesem veröffentlicht er Anfang 2025 ein selbstbetiteltes Album. Dafür konnte er einige bekannte Sänger begeistern. Drei der Songs auf dem Release sind jedoch instrumental. Das Werk startet mit dem siebenminütigen Instrumentalwerk „Tribes“. Mit einem Schrei, Percussions und Gesangs- sowie Soundspielereien. Bei einer Länge von etwa einer Minute nervt das etwas. Aber danach wird es kraftvoll, obwohl die Gitarren-Riffs teilweise etwas eintönig wirken. Die Six-String-Melodien später entschädigen etwas dafür. Nach einer a cappella Gesangs Einleitung rockt „Hate 4 Sale“ so richtig los, im Midtempo-Bereich. Der Mitsing-Refrain ist sehr eingängig. „Why“ startet mit krachenden Riffs und ist sehr rhythmisch.
„New Found World“ ist einer der Tracks, der von Ausnahme Sänger Jeff Scott Soto (W.E.T.) veredelt wird. Feinster Klassik-Rock. Im Studio wurden die Gitarrenspuren gedoppelt, was für einen sehr voluminösen Sound sorgt. Der zweite instrumentale Tune „Moon“ startet mit verzerrten Gitarren-Riffs. Später hören wir einen schönen Rock-Kracher. Wesentlich eingängiger und weniger experimentell als „Tribes“ ganz zu Beginn. Der eingeblendete Funkverkehr (einer Mondflug-Mission?) hätte aber durchaus wegfallen können. „STC“ ist ein sehr merkwürdiger Titel. Vermutlich weiß nur der Meister selbst, was damit gemeint ist. Könnte es für „Standard Test Conditions“ (zu Deutsch „Standardtestbedingungen), einem Begriff der in der Photovoltaik verwendet, stehen? Musikalisch ist es aber ok. Wir hören erneut klassischen Rock. Klassischen Rock hören wir auch bei „Die To Live“. Zu den rockigen Klampfen gibt es auch eine ausgewogene Orchestrierung.
„Rebirth“ startet mit einer harten Basslinie, die von Percussion-Klängen und Synthesizern unterlegt ist. Später stimmen melodische, rockige Äxte in den Gesamtsound ein. Dies ist meines Erachtens der beste der drei instrumentalen Nummern. Bei „Isolation“ werden verzerrte Gitarren eingesetzt. Und diese sorgen gemeinsam mit dem Schlagzeug für ein hohes und hektisch wirkendes Tempo. Nachdem die Veröffentlichung mit dem zweitlängsten Song gestartet ist, folgt am Ende mit „Rise“ die längste Lied. Mit siebendreiviertel Minuten Spielzeit. Und der geht noch mal richtig ab. Eine sehr schöne Metal Hymne.
„Fanalo“ ist ein Album mit viel Licht, aber auch ein wenig Schatten. Das Gitarrenspiel von Stephane Alaux ist zumeist songdienlich eingesetzt und dient definitiv nicht zur Selbstbeweihräucherung des Künstlers. Natürlich gibt es auch das eine oder andere großartige Gitarren-Solo. Auch die Gesangsleistungen sind hervorragend. Gelegentlich wirken jedoch die Sound-, Gesangs- und Sprachspielereien etwas nervig. Aber das ändert nichts daran, dass wir hier ein gutes Rock-/Metal-Album hören.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber