ANDY SUSEMIHL - MIHLSTONES


Label:SM NOISE
Jahr:2025
Running Time:52:44
Kategorie: Neuerscheinung
 

Den Namen Andy Susemihl sollten alle gestandenen Rock-/Metal-Fans eigentlich kennen. Natürlich die Leute, die in den 80ern schon dabei waren, als Andy beispielsweise U.D.O.‘s „Mean Machine“ oder die Sinner-Alben „Dangerous Charm“ und „No More Alibis“ als Gitarrist mit einspielte. Daneben hat er unter anderem bei Bangalore Choir und David Reece mitgewirkt und selbst zahlreiche Solo-Werke herausgebracht. Mit „Mihlstones“ kommt jetzt ein nagelneues Werk heraus. Trotz dieser kleinen Wortspielerei könnte es aber tatsächlich sein, das Andy Susemihl eigene Meilensteine auf diesem Silberling gepackt hat. Denn im Gegensatz zu vielen Kollegen, die zum Teil selbstverliebt Soloalben unter eigenem Namen veröffentlichen, haben wir es hier mit grandiosen Rock-Songs zu tun, die er selbst unter dem Begriff Sophisticated Global Rock einordnet.

Eingespielt, aufgenommen und produziert hat diesmal Andy alles alleine, lediglich gemastert hat Chris Marr und den Drumsound hat die Progressive-Größe Marco Minnemann (ex-H-Blockx, The Sea Within) veredelt. Herausgekommen sind vierzehn vor Herzblut nur so strotzende Songs, die trotz der Vielzahl an ruhigeren Stücken auch Kerniges anbieten und dennoch immer im klassischen Rock verbleiben. Los geht es mit dem dynamischsten und härtesten Stück „The Freakshow“. Ein Heavy Rock Smasher, der noch am ehesten die metallische Vergangenheit von früher aufzeigt. Hier zeigt sich auch gleich, das Andy eine super Rockstimme besitzt, die trotz aller Eingängigkeit schön rauchig rüberkommt. Weitere Abgehnummern findet man mit „Breaking The Silence“ und „No Digsuise“.

So richtig entfaltet sich die Genialität der Tracks aber in den ruhigeren Momenten. So könnte man bei „End Of The Road“ oder „En Route To Babylon“ als Vergleich frühere Großtaten von Bryan Adams heranziehen. Tolle Wärme, tolle Emotionalität und traumwandlerisch, sicher und homogen gespielt. Wirklich jeder Beitrag hat seinen eigenen Reiz, trotzdem wirkt der komplette Released durchgehend wie aus einem Guss und nicht songmäßig lieblos zusammengeschustert. Egal ob wunderbare atmosphärisch schmeichelnde Nummern wie „Going Home“ oder „Your Life“, oder feine Blues-Noten im „Summertime Blues“ sowie „Higher“, es ist einfach eine Wohltat Andy Susemihl bei seinen neuesten Kompositionen beizuwohnen.

Wäre das Musiikbusiness nicht so auf Kommerz und Trends aus, hier hätten wir einige potentielle Hits im Angebot. Zu guter Letzt setzt Andy mit „End Of The Road slight return“ noch instrumental einen drauf und lässt seinen Emotionen mittels Gitarre freien Lauf, was gar einem seligen Gary Moore zur Ehre reicht. Toller Abschluß eines sehr starken Rockalbums, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Der bereits verdiente Andy Susemihl hat es verdient, seinen „Mihlstones“ Gehör zu schenken. Wer auf klassisch gefühlsbetonte Rockmusik steht, kommt an dieser Veröffentlichung normalerweise nicht vorbei.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers


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