Die Münchener Post-Black Metaller Bonjour Tristesse (die trotz des Namens nicht aus Frankreich kommen) sind mir schon einige Male über den Weg gelaufen. Zunächst waren sie zwischen 2008 und 2012 aktiv, veröffentlichten in dieser Zeit aber nur ein Album. Nach der Reformierung im Jahr 2014 legten sie dagegen schon drei weitere Veröffentlichungen nach. Wie fast immer bei diesem Genre, fährt man den Spagat zwischen frostiger Raserei und melancholischer Atmosphäre. Hier sind zwar nur fünf Songs drauf, diese sind aber – bis auf eine Ausnahme – zwischen acht und vierzehn Minuten lang. Wie so oft bei Post-Black Metal, nerven mich diese seltsamen, schwammigen Melodien in den trägen Passagen.

Am besten gefallen mir Bonjour Tristesse, wenn sie den Knüppel auspacken. Trotzdem ist auch der Rest natürlich gut gemacht. Es gibt gespenstische Keyboards und besinnliche Akustikgitarren, die sich nahtlos in den Gesamt-Sound der Band einreihen und ein sinnvolles, großes Ganzes ergeben. Die Produktion ist dünn und kalt und fängt die gewollte, bedrückende Atmosphäre gekonnt ein. Dennoch plätschert auf Dauer doch alles irgendwie dahin, zwar ohne zu enttäuschen, aber auch ohne zu begeistern. Fans von Bands wie Harakiri For The Sky, Heretoir oder Ellende werden hieran aber sicherlich Gefallen finden.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht