LAMASHTU - LÄNGTAN

Label: | WORMHOLEDEATH |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 54:55 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Lamashtu ist eine schwedische Symphonic-Metal-Band mit Frontfrau. Aber mit einer einzigen Sängerin gibt sich die Formation nicht zufrieden. Im Chor finden sich noch weitere. Gegründet wurden Lamashtu bereits im Jahr 2011 im Göteborg. Zu dem Bandnamen kann man folgende Erklärung finden: „Lamashtu ist die Mutter und Schutzherrin der missgestalteten und missgebildeten Kreaturen.“ Das Debütwerk „Fallna Själar“ wurde 2016 veröffentlicht. Die beiden Nachfolger erscheinen jeweils im Zweijahres-Rhythmus. Bis zum aktuellen Release „Längtan“ (deutsch Sehnsucht) mussten die Fans dann jedoch vier Jahre warten. Dieses wurde zunächst im Juli im Selbstvertrieb veröffentlicht. Nach dem Abschluss eines Plattenvertrags mit Wormholedeath ist der Silberling nun auch weltweit verfügbar. Eines gleich vorweg, die Schweden singen auf diesem Longplayer ausschließlich in ihrer Muttersprache. Das gibt dem Opus ein leicht exotisches Flair.
Wie schon bei „Du Är Vad Du Är“ zu hören ist. Nichtsdestotrotz ballern die Gitarren. Dahinter liegt ein betörender Gesang. Die Stimme von Sängerin Lamashtu (Sandra Mattsson?) ist einzigartig. Und gewöhnungsbedürftig. Vermutlich kann sich nicht jeder mit ihrem Gesang anfreunden. Mir zumindest gefällt er. Einen völlig anderen Sound bietet „Ett Svek“ Zu Beginn sind abgehackte klingende Klampfen zu hören. Später ertönt es hart und rhythmisch. Streicher erklingen. Vermutlich vom Computer. „Du Var“ startet als akustische Ballade mit starker Folk-Schlagseite. Aber das halten die Skandinavier nicht lange durch. Der Gesang klingt in Folge teilweise hektisch. Viele Melodie, Geschwindigkeits- und Rhythmus-Wechsel sorgen für einen stark progressiven Einschlag. Später sind auch gekeifte Metal-Screams zu hören.
Und es bleibt abwechslungsreich. „Alla Djur" tendiert in Richtung Doom Metal. Und der progressive Einschlag setzt sich fort. „Res Dig" startet mit stark verzerrten Äxten und Satzgesang. Später dominieren schöne Melodien, konterkariert von den leicht schräg angestimmten Vocals. Beim Zwischenspiel „Sov Mitt Barn“ hört man eine einfache Melodie mit Satzgesang unterlegt von Windgeräuschen und Donnergrollen. Auch die letzten drei Songs „Slakta Dina Barn“, „Små Steg“ und „Mer Än Allt“ sind sehr abwechslungsreich, mal ruhig und beschaulich, mal hart rockig. Rhythmisch und melodisch.
Der Pressetext spricht von symphonischen Metal. Aber das trifft den Sound von Lamashtu nicht wirklich. Ich würde das Album „Längtan“ eher als eine Mischung aus Art Rock und progressiven Rock/Metal einstufen. Mit eingestreuten symphonischen Elementen. Das erhöht die exotische Wirkung, die es auf mich ausübt. Mal ist es melodisch, es gibt aber auch sehr viele sperrige Passagen. Man muss sich intensiv mit der Musik befassen. Aber dann hört man sehr viele Feinheiten.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber