TODESSTOSS - DAS LIEBWEH-DEKRET

Label: | I VOIDHANGER |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 63:54 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Martin Lang aus München betreibt Todesstoss bereits seit einem Vierteljahrhundert im Alleingang. Sein Projekt schlicht als Black Metal zu bezeichnen, war lange Zeit über weite Strecken falsch. Die Texte waren nie satanisch, sondern immer sehr philosophisch, manchmal auch so abstrakt, dass ich gar nichts davon verstanden habe. Es gab viele abgedrehte Elemente in der Musik und teilweise sogar nur vorgetragene Gedichte. Bei den ersten Klängen des neuen Werkes bin ich aber doch positiv überrascht. Denn der alte Stil, schnelle Gitarren und dazu träges Schlagzeug, aber auch mal schnelleres Gerumpel, sind endlich wieder zurückgekehrt. Die Musik bleibt aber eigenständig und obskur und ändert sich noch im weiteren Verlauf.
Herr Lang schaut stets über den viel zitierten Tellerrand, auch die Inhalte der deutschen Lyrics bleiben mir immer noch verborgen. Aber so komme ich immerhin schnell wieder rein, nachdem ich Todesstoss lange aus den Augen verloren hatte. Am ehesten kann man – je nach Passage – Burzum, Silencer, Bethlehem oder sogar Das Ich als passendste Vergleiche nennen. Dennoch stimmt das auch nur bedingt. Die Produktion ist dünn und minimalistisch. Daran hat sich in all der Zeit zum Glück nichts verändert. Zwar muss man bei weit über einer Stunde Spielzeit schon Bock darauf haben, sich mit Todesstoß auseinanderzusetzen. Aber wer das Projekt von Anfang an mitverfolgt hat, der wird hier wohl auch Gefallen daran finden.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller