DORO - FIGHT

Label: | STEAMHAMMER / SPV |
Jahr: | 2002 |
Running Time: | 54:34 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Das achte Album "Fight" erschien im August 2002 und startet mit dem Titeltrack „Fight“ sehr grob und brachial. Da waren sie wieder, die Einflüsse der Neunziger. Der Song verfasste die damalige Doro-Stammband bestehend aus Joe Taylor, Nick Douglas, Doro Pesch, Johnny Dee gemeinsam. Das hymnische "Always Live To Win" reiht sich dort stilistisch an. "Descent", ein Duett mit dem mittlerweile verstorbenen „Type O Negative“-Sänger Peter Steele, kommt eher schleppend und im Stil des Gastmusikers. "Salvaje" hatte Doro gemeinsam mit Jean Beauvoir (Crown of Thorns, ex-Plasmatics), der in den Achtzigern auch gemeinsam mit Paul Stanley für Kiss komponierte, verfasst. Eine lebendige Nummer, die gut reinläuft. Dann wird es auch wieder Zeit für ruhige Töne. Auf "Undying" zeigt das Songwriter Duo Doro/Gary Scruggs erneut ihr Gespür für wunderschöne Balladen. Im Interview 2021 schwärmte die Metalqueen von der langen erfolgreichen Zusammenarbeit mit Herrn Scruggs.
"Legends Never Die" war ursprünglich ein Song der Solo-Scheibe von Wendy O. Williams (verstorbene Plasmatics Fronterin), die Gene Simmons (Kiss) im Jahre 1985 produzierte. Doro nahm ihn nun neu auf und gab dem Titel eine besondere Note. Die banale Rocknummer "Rock Before We Bleed" komponierte die Queen gemeinsam mit Chris Lietz und ist eher ein Filler. Schon der Titel ist nicht gerade der originellste. "Sister Darkness", wieder mit Jean Beauvoir als auch Joe Taylor, Nick Douglas, Johnny Dee verfasst, ist dagegen von wesentlich höherer Qualität. Toller Song! Bei "Wild Heart" arbeitete Doro mit Komponisten-Legende Russ Ballard (schrieb für Kiss, Rainbow, Santana) zusammen. Nicht schlecht, aber auch nicht der erhoffte Burner.
Mit "Fight By Your Side" kommt nochmal eine tiefgehende Pesch/Scruggs-Ballade mit der Doro locker die Charts hätte knacken können. Das straighte "Chained" war schon damals mein absoluter Favorit von Fight. Untypischerweise auch in Zusammenarbeit mit Gray Scruggs entstanden, der ja eher für die seichteren Töne bekannt war. Der größtenteils in Deutsch gesungene Beitrag "Hoffnung (Hope)" wurde mit Andreas Bruhn verfasst und geht unter die Haut. Die Nummer lässt einen nachvollziehen, warum Doro immer noch gerne mit dem Hamburger zusammenarbeitet. Das Cover-Artwork von „Fight“ ist absolut gelungen und ein wahrer Blickfang. Fazit: „Fight“ konnte den hohen Standard des Vorgängers „Calling The Wild“ nicht halten. Trotzdem sind einige hervorragende Titel enthalten.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg