RAUHBEIN - ADRENALIN

Label: | REIGNING PHOENIX MUSIC |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 39:26 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Kurz vor Jahresende und passend zur Tour im Vorprogramm von In Extremo erscheint der dritte Longplayer von Rauhbein namens „Adrenalin“. Der Name ist gleichzeitig auch Programm. Die Truppe hat sich durch exzessives Touren in den letzten Jahren einen gewissen Bekanntheitsgrad erspielt und wird diesen mit den neuesten Hymnen mit Sicherheit noch ausbauen. Auf „Adrenalin“ wird die Live-Power dieser Band nämlich hervorragend eingefangen und in neuen Tunes umgesetzt. Hier steht vor allem die Eingängigkeit im Vordergrund. Viele Mitsing-Refrains, die in überwiegend flotten Songs eingebettet sind, dürften für eine entsprechende Party-Atmosphäre auf den bevorstehenden Konzerten sorgen. Deutschsprachiger Folkrock mit irischem Einschlag ist hierfür natürlich prädestiniert.
Vor allem Tracks wie „Die Laute Und Schnelle Musikkapelle“, „Hände Hoch“ oder „Was Ihr Uns Alles Könnt“ sollten sich dauerhaft in der Live-Setlist festspielen. Hier muss man jedoch auch aufpassen, dass man den Bogen nicht überspannt. Viele der neuen Songs ähneln sich nämlich in ihrer Grundstruktur, so dass die Gefahr besteht, dass die Abwechslung ein wenig auf der Strecke bleibt. Doch solange diese so gut und stimmig rüber kommen, scheint diese Gefahr vorerst gebannt. Zumindest gibt es keine allzu schunkeligen Ausrutscher zu vermelden, die den Verdacht nahelegen würden, in eine allzu schlagermäßige Ecke abzurutschen, Für meine Jahres Top Ten kommt „Adrenalin“ leider zu spät, da diese bereits fertig erstellt ist. Eine hohe Platzierung wäre zumindest sehr wahrscheinlich gewesen.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck
RAUHBEIN - ADRENALIN

Label: | REIGNING PHOENIX MUSIC |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 39:26 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Rauhbein haben das geschafft, wovon viele Acts träumen. Innerhalb von ein paar Jahren von der unbekannten Vorband zum Headliner zu werden. Ich selber habe die Gruppe erstmals beim MPS 2023 in Bückeburg gesehen und da legten sie am Nachmittag einen fulminanten Auftritt hin und wurden abgefeiert. Kein Wunder, dass sie in der Folgezeit beispielsweise D´Artagnan oder In Extremo supporten durften. Die Folk-Rocker aus der hessischen Provinz liefern immer, Henry S. Rauhbein als Sänger und Namensgeber der Mannschaft ist einfach authentisch. Seine Stimme ist ein wunderbarer Kontrast zum Geigenspiel von Justin Ciuché. Kurz vor dem Jahreswechsel präsentierten die Rauhbeine ihren neuen Longplayer „Adrenalin“. Wobei, so long ist der gar nicht – die elf Songs verteilen sich auf knapp achtunddreißig Minuten.
Und der Titeltrack macht auch gleich den Anfang und powert richtig los. Die Mischung aus Irish-Folk und deutschem Rock geht sofort in die Beine, die eingängigen Texte sprechen fast jedem aus dem Herzen. Hielt schon das Vorgänger-Album „Herz Eines Kriegers“ einige Hymnen bereit, liefert „Adrenalin“ die Fortsetzung - bestes Futter für Live-Konzerte: „Was Ihr Uns Alle Könnt“, „Hände Hoch“, „Die Laute Und Schnelle Musikkapelle“ und „Letzte Bastion“ schreien ebenso wie der Titeltrack geradezu nach der Bühne. Das Rauhbein auch anders können, zeigen Sie mit dem Track „Brüder“, der sehr zurückgenommen und tiefgründig daherkommt.
Das dritte Werk – circa anderthalb Jahre nach dem zweiten erschienen - ist insgesamt etwas rockiger und weniger folkig, das gibt den Nummern noch mehr Drive und macht sehr viel Spaß. Allerdings sollte das Folkige nicht noch weniger werden, macht der Rauhbein-Sound doch eben genau diesen Stilmix aus. Ein Power-Release, auch wenn es den Eishockey-Song („Blau & Weiß“) meines Erachtens, auf einer regulären Veröffentlichung nicht gebraucht hätte. Das ist dann eher die Single-CD fürs Stadion. Sei es drum – die Band geht ihren Weg, ich finde es gut und gehe mit!
Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Axel Brand