EDGE OF SANITY - THE SPECTRAL SORROWS


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2024/1993
Running Time:110:29
Kategorie: Re-Release
 

Ex-Schreiberkollege Felix hatte diesen Death Metal-Klassiker bereits bei den Classic Reviews besprochen, aber wenn das Label eine Zusatz-CD zu der Wiederveröffentlichung legt, muss ein Album eben zweimal ran. Schaden wird es nicht, vor allem nicht im Falle Edge Of Sanity, die hiermit bereits ihr viertes Werk als Doppel-CD neu auflegen. Hoffentlich folgen die anderen auch noch. Etwas verwirrend ist, dass die alten CDs nicht chronologisch wiederveröffentlicht werden.„The Spectral Sorrows” war die dritte Veröffentlichung der Schweden. CD 1 ist der alte Rundling remastert; mit insgesamt dreizehn Songs. Warum man in der Mitte des Silberlings „Blood Of My Enemies” von Manowar gecovert hat, erschließt sich mir nicht. Es passt weder stilistisch noch gesanglich zum Rest des Scheibchens, ist aber natürlich dennoch gut gemacht. Auf CD 2 gibt es die komplette Veröffentlichung als Remix plus einen Bonustrack, den ich bisher nicht kannte, der aber stilistisch gut zum Rest passt. Wie schon bei dem Re-Release von „Purgatory Afterglow” kann ich hier keine nennenswerten Sound-Unterschiede erkennen.

Meine tauben, geplagten Ohren, haha! Aber man kann ein geiles Album ruhig auch mal zweimal hören; im Prinzip also alle bisherigen Re-Releases von Edge Of Sanity über Century Media. Musikalisch ist es auch hier so, dass Edge Of Sanity zwar im Großen und Ganzen Death Metal spielen, aber auch immer mal wieder über den Tellerrand hinausschauen. Von einem Intro und einem Outro eingekesselt, gibt es bei den restlichen elf Songs neben der bekannten Standard-Kost mit „Lost” einen coolen Midtempo-Stampfer, mit dem fast schon relaxten „On The Other Side”, dem punkigen „Feedin´ The Charlatan” und dem Gothic-mäßigen, an The Sisters Of Mercy erinnernden „Sacrificed” aber auch experimentelle Songs, um den eigenen Horizont zu erweitern. Das Manowar-Cover hatte ich ja bereits erwähnt. Dass der Bonustrack „Pernicious Anguish” zum Abschluss wieder in die gewohnte Kerbe schlägt, ist lobenswert, denn so scheint sich der Kreis im musikalischen Konzept zu schließen und macht hier durchaus Sinn. Sehr geil! Sollte man haben; vor allem, wenn man das Original-Album damals – aus welchen Gründen auch immer – verpasst hat.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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