FELLOWSHIP - THE SKIES ABOVE ETERNITY


Label:SCARLET
Jahr:2024
Running Time:42:19
Kategorie: Neuerscheinung
 

"Power-Metal für die Ewigkeit!" Die Labels werden nicht müde, immer wieder neue Slogans für die Veröffentlichungen von Alben zu erfinden. So auch für das zweite Werk der britischen Symphonic Metal Formation Fellowship. Und es geht noch weiter: „Fellowship war die absolute Power-Metal-Offenbarung des Jahres 2022“. Dicker kann man kaum noch auftragen. Aber werden wir mal sachlich. Die Truppe aus der Hafenstadt Harwich (Grafschaft Essex) wurde im Jahr 2019 gegründet. Ein Jahr später erschien die selbstbetitelte EP. Nach zwei Singles wurde 2022 das Debüt-Album „The Saberlight Chronicles“ veröffentlicht. Nach einer weiteren EP („The Winterlight Chronicles“, 2023) können sich die Fans nun auf den zweiten Release „The Skies Above Eternity“ freuen.

Woran erinnert mich bereits die Nummer „Hold Up Your Hearts (Again)“? Ach ja, der Track könnte auch aus dem Rhapsody Of Fire-Universum stammen. Gloryhammer könnte ebenso als Referenz durchgehen. Schnelle Melodien, angetrieben durch Schlagzeuger Callum Tuffen. Teilweise frickelige aber immer schnelle Gitarren-Hooks. Das setzt sich bei „Victim“ fort. Glücklicherweise gibt es musikalische Abwechslung. Der Gesang ist ein klein wenig ruhiger, von Keyboard-Teppichen. unterlegt. Aber die Briten können auch Hymnen, wie sie mit „The Bitter Winds“ zeigen. Ohne jedoch beim hohen Tempo Abstriche zu machen. Immer wieder werden schöne Melodien zelebriert.

Auch „Dawnbreaker“ ist sehr hymnisch. „Eternity“ hat eine ruhige, leicht folkig wirkende Einleitung. Später wird das Tempo zurückgenommen, was angenehm zu hören ist. Doch ganz können die Musiker es nicht lassen und treten zwischenzeitlich das musikalische Gaspedal wieder voll durch. „King Of Nothing“ ist die nächste Symphonic Power Metal Hymne. Bei „World End Slowly“ wird nach kurzer etwas ruhiger Einleitung wieder aufs Tempo gedrückt. Der Refrain später ist sehr eingängig. „A New Hope“ ist eine weitere, teils majestätisch daherkommende Hymne. Das instrumentale Outro „Memories On The Wind“ überrascht durch seinen balladesken Stil. Orchestrale Synthesizer sind über die gesamte Spielzeit zu hören.

Da frage ich mich, warum haben Fellowship daraus keine echte Ballade gemacht? Ich glaube, ich habe der Band bei meinem Vergleich mit Rhapsody Of Fire und Konsorten Unrecht getan. Die Kompositionen und Arrangements sind wesentlich abwechslungsreicher. Vor allem das abschließende Instrumental zeigt deutlich, dass die Briten noch wesentlich mehr können. Davon würde ich mir auf dem nächsten Veröffentlichung mehr wünschen. Soundmäßig kann das Opus überzeugen. Produzent Rich Campbell und Soundmischer Alexander Backlund haben hier ganze Arbeit geleistet.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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