ÁRSTÍÐIR LÍFSINS - ALDRLOK


Label:VÁN
Jahr:2024
Running Time:41:06
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das deutsch-isländische Trio Árstíðir Lífsins ist der Redaktion wohl bekannt und immer gern gesehen beziehungsweise gehört. Drei ihrer sechs Alben sowie eine Split-CD mit Helrunar, von denen ebenfalls zwei Leute hier aktiv sind, sind bereits bei uns online gegangen und haben immer sehr gut abgeschnitten. Und man weicht glücklicherweise nicht vom bisherigen Konzept ab; soll heißen, dass auch das neue Werk die gewohnte Kost bietet und zu begeistern weiß. Dieses Mal wurden neun epische Tracks mit einer jeweiligen Spielzeit zwischen fünf und vierzehn Minuten auf CD und Vinyl verewigt; jeweils als teures Doppel-Monster, was vielleicht schöner für das Konzept ist, aber nicht unbedingt für den Geldbeutel des Käufers.

Ich komme bei der Band immer durcheinander. Die Artworks ähneln sich alle sehr. Zudem gibt es immer Texte auf Isländisch. Also Augen auf beim Eierkauf! Musikalisch ist aber – wie immer – alles top! Ein mystisches Intro eröffnet den Reigen. Epische Chöre und beschwörend gesprochene Passagen ertönen genauso wie treibende Kriegstrommeln. Es erinnert etwas an einen Soundtrack zu einer epischen Wikinger-Serie bei Netflix. Es dauert eine Weile, bis es richtig losgeht. Aber rasenden, frostigen Black Metal gibt es natürlich auch. Beim Hören des Releases kann man die kalten Nordwinde förmlich spüren. In den Strophen gibt es fiesen Kreischgesang, in den Refrains dagegen heroische, hymnische Chöre, die alles wieder auflockern.

Auch verträumte Akustikgitarren sind zu vernehmen. Aber egal, wie viele Ideen hier verarbeitet werden: Hier klingt alles homogen und in sich schlüssig. Trotz des hohen Ideenreichtums klingen Árstíðir Lífsins niemals überladen, und es kommt niemals Langeweile auf. Dass die Veröffentlichung gleich in drei verschiedenen Ländern, nämlich in Norwegen, Schweden und Deutschland aufgenommen wurde, ist ebenso faszinierend wie das Sound-Gewand, das uns hier entgegen schlägt. Die Produktion ist gut und fett, wenn auch nicht übertrieben glatt poliert. Alles richtig gemacht! Ein wahres Meisterwerk des Pagan Black Metal! Fans von Helrunar, Auðn, alten Enslaved, Helheim, Kampfar oder Wardruna müssen hier bedingungslos zuschlagen!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


zurück zur Übersicht