KATAPULT - NOSTALGIA

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 39:22 |
Kategorie: |
Import |
Katapult sind wohl die älteste noch aktive Rock-Band Tschechiens. Seit 1974 sind sie nun schon aktiv. Viele ihrer Ex-Mitglieder sind bereits tot. Und für das neue Album „Nostalgia“ hat sich das einzige noch verbliebene Ur-Mitglied Oldřich Říha (Gitarre und Gesang) erneut zwei neue Leute gesucht, als die letzte Besetzung zu Corona-Zeiten auseinander gegangen ist. Bassist Andy Budka und Schlagzeuger Ondřej Timpl waren von 2009 bis 2020 dabei, was die stabilste Besetzung der Band bedeutete. Die beiden spielen nun bei The Papper Jack und haben ebenfalls schon eine CD draußen. Aber zurück zu Katapult.
Beeinflusst von Bands wie The Rolling Stones, AC/DC, Status Quo, Deep Purple oder auch ZZ Top, spielen sie eigentlich „nur“ Rock. Für Hard Rock ist es nicht heavy genug. Wären sie aus Deutschland, würde man ihren Stil wohl als Krautrock bezeichnen. Progressiv sind sie allerdings auch nicht. „Nostalgia“ ist das insgesamt elfte Studio-Album der Tschechen und erscheint in Eigenregie über den Importweg als Digipack-CD und auf 180 Gramm-Vinyl. Die Songs sind simpel gestrickt, gehen aber gut ins Ohr. Der bluesige Opener „Rock & Boogie Man“ macht schon mal Laune. Die Anfangsriffs von „Vizour Jack“ und „Zahrajem Vám Rokenrol 2023“ erinnern tatsächlich an neuere AC/DC-Sachen.
„Všechno Co Chceš Dostaneš“ und „Třistapětašedesátkrát“ sind coole Boogie-Nummern und haben sogar Saxofon-Soli. Beim flotten Raushauer „Mister Rock A Mister Roll“ ist auch eine Mundharmonika zu hören. Dadurch dass alle Texte in der für uns völlig unverständlichen Landessprache verfasst sind, klingen Katapult natürlich ein bisschen eigenwillig und kauzig. Olda Říha hat eine angenehm rauchige Stimme. Alles klingt ein bisschen angestaubt. Die Produktion ist furztrocken. Das ist Easy Listening-Stuff, den man ganz gut nebenher hören kann. Wer „normalen“ Siebziger Rock (also auch mal etwas relaxter!) mag, dem werden Katapult sicherlich auch gefallen.
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller