Die rücksichtslosen Ruhrpott Totschläger von Reckless Manslaughter ballern uns das glühend heiße Todesblei bereits seit 2011 um die gespitzten Lauscher und mit „Sinking Into Filth“ gibt es jetzt auch endlich das erste Album nach der beinahe Apokalypse. Sound-technisch wird hier nicht wie so oft das Gaspedal bis zum Boden durchgetreten was mal an genehm ist, klar die Vocals sind fast durchgehend guttural, gurgelnd und komplett zu 666 Prozent an klassischem Gesang vorbei aber trotzdem wird es nicht so schnell langsam wie ich nach den ersten zwanzig Sekunden befürchtet habe. Gut, der Gesang ist wenig variabel, aber man verweigert sich der Abwechslung nicht gänzlich (Leimy wechselt zwischen Gurgeln, Growlen und dem einen oder anderen spitzen Zischen, was mir tatsächlich schon ausreicht). Der Schlagzeuger hört auf den romantischen, aber total normalen Namen Pneumator. Jenseits vom weirden Namen macht der seinen Job aber differenziert und kann auch übel austeilen, wenn der Track es verlangt („Risen From The Mass Grave“ zum Beispiel hat da eine nette Passage, die mir ganz schön die Eingeweide herumgerührt hat).

Pluspunkte gibt es zusätzlich, da die Jungs aus Herne sind und ich dort sowohl geboren wurde als auch lange Zeit dort gewohnt habe (Herne: Der miefig stinkende Nabel der Welt). Wenn es um den Ruhrpott geht, muss ich sagen, dass Essen, Dortmund und Gelsenkirchen ja jeder kann, das ist schon fast glamourös. Richtig assi, da sind Herne und Wanne-Eickel quasi das Alpha und das Omega. Das hört man auch irgendwie heraus, muss ich sagen. Der Pott hat halt viele Parallelen zu Malocherstädten wie Birmingham, gerade deshalb kommen hier auch so viele Krachkapellen her. Reckless Manslaughter erfinden das Rad hier zwar nicht neu, aber wer so einen Anspruch 2024 noch hat, der glaubt auch noch an Einhörner...Daumen hoch für den Herne Fünfer!

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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