HALIPHRON - ANATOMY OF DARKNESS


Label:LISTENABLE
Jahr:2024
Running Time:38:31
Kategorie: Neuerscheinung
 

Fleißig sind sie ja, die Niederländer. Noch keine zwei Jahre sind seit dem Debütwerk vergangen und schon ist der zweite Auswurf am Start. In vorderster Front Marloes Voskuil, die mir schon als Frontelfe der Band Izegrim positiv in Erinnerung geblieben ist. Dort bediente sie auch gleichzeitig den Bass, dieser Job wird in der aktuellen Formation von Jessica Otten übernommen. Dazu Gitarrist Jeroen Wechgelaer, der auch schon bei Izegrim aktiv gewesen ist. Das Line-Up wird von Ramon Ploeg (ex-Debauchery), ebenfalls an der Axt, sowie Paul Beltman (ex-Sinister) an den Drums vervollständigt. Die Keyboards und Backgroundgesänge werden von Gastmusiker David Gutierrez Rojas geliefert, der hier einen überragenden Job macht. Aber zur Musik sei direkt im Vorfeld gesagt, hier passt keine Genre-Schublade so richtig. Zu vielschichtig, komplex und abwechslungsreich sind die gebotenen Kompositionen.

Über allem thront die keifende, kratzige Stimme von Marloes, die aber ebenso abgrundtief growlen kann. Sogar Klargesang hat die Lady drauf. Dazu eine Soundtrack-artige Gesamtproduktion, mit Chören, symphonischen Einlagen, die hier eine derartige Wall Of Sound auffahren, dass man sich wehrlos dem Gehörten hingibt. Wenn ich jetzt mal Vergleiche ziehe, wird es eine endlose Liste von Größen im weiten Feld des schwarzen Metals werden. Da das den Rahmen sprengen würde, kürze ich es ab auf Dimmu Borgir, Cradle Of Filth, SepticFlesh und auch King Diamond.

Diese Einflüsse oder ich nenne es mal Inspirationen kommen einem beim Hören in den Kopf. Ein absolut perfektes Werk meiner Meinung nach, dass sozusagen alle Spielarten vom melodischen Death Metal bis hin zum brutalen Geballer abdeckt. Dazu gesellt sich noch einer meiner Favoriten dieser Scheibe, der Song „Buried Truth“, der durch orientalische Klänge zwischendurch überrascht. Alles in allem ist „Anatomy Of Darkness“ eine echte Offenbarung und sollte in keiner Sammlung fehlen!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


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