Drei Jahre ist es her, dass The Crown zuletzt unsere Gehörgänge mit neuem Material malträtiert haben. „Royal Destroyer“ war eine amtliche Abrissbirne, und umso mehr will man jetzt erfahren, was die Schweden diesmal in petto hatten. „Crown Of Thorns“ ist Album Nummer zwölf des Fünfers aus Trollhättan, und auch diesmal geben die Schweden alles, um auch dem verbissensten Alt-Metaller das Fürchten zu lehren. Dass Bands wie The Crown nach über zwanzig Jahren nicht plötzlich handzahm werden, stand zwar nie zur Debatte, aber die Inbrunst, mit der dem Hörer bei Tracks wie „I Hunt With The Devil“, „Churchburner“ oder „Martyrian“ gleich in den ersten knapp fünfzehn Minuten der Scheitel gezogen wird, ist dennoch beachtlich.

Besonders „Gone To Hell“ mit seinen geflüsterten Parts und dem Groove eines Neunziger Sentenced-Tracks hat es mir angetan, da der Song es schafft, brutal und eingängig zugleich zu sein, was zugegeben ja nicht so einfach ist. Zwar ist das Tempo der meisten Titel eher im Up-Tempo Bereich angesiedelt, aber die Melodic Death-Institution schafft es vortrefflich, mit viel Abwechslung zu punkten und keinerlei Langeweile aufkommen zu lassen. Mit über fünfzig Minuten ist die Scheibe entsprechend mächtig ausgefallen, dafür sorgen aber unter anderem auch die drei Bonustracks („Eternally Infernal“, „No Fuel For God“ und „Mind Collapse“).

Da die Formation zwischen 1990 und 1998 ja Crown Of Thorns hieß, würde ich normalerweise so eine Phrase raushauen wie: „Und somit schließt sich der Kreis“, aber da die Gruppe definitiv keinen Abschied nimmt und auch keinen Laut von sich gegeben hat, dass der Titel und der frühere Bandname aus gutem Grund der Gleiche ist, hat das wohl nicht viel zu bedeuten. So oder so haben The Crown hier mal wieder eine amtliche Nackenschelle abgeliefert, die sich sicher in der einen oder anderen Best-Of 2024 Liste finden wird.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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