MICHAEL SCHENKER - MY YEARS WITH UFO

Label: | EAR MUSIC |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 65:07 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Ich weiß irgendwie nicht, was ich von Michael Schenker halten soll. Klar, er ist ein toller Klampfer. Und er war UFO-Gitarrist in ihrer beliebtesten Phase der Alben von 1974 bis 1978. Aber reicht das? Er selbst sagt von sich, dass er zur Zeit auf dem Zenit seines Schaffens ist. Seine letzten Alben haben mich dennoch nicht umgehauen. Er war sich auch zu fein, an der UFO-Abschiedstour teilzunehmen. Dennoch geilt er sich jetzt noch einmal an seiner Vergangenheit auf. Er gilt - nicht nur von Scorpions-Seite aus – allgemein als schwieriger Charakter. Und das zeigt auch diese Veröffentlichung. Fünfzig Jahre nach seinem Einstieg als damals Siebzehnjähriger nimmt er mit einer prominenten Besetzung elf UFO-Klassiker neu auf. Bei der Songauswahl geht er auf Nummer sicher und macht keine Gefangenen. Am Bass ist Barry Sparks (ex-Yngwie J. Malmsteen, ex-MSG, ex-Dokken), am Schlagzeug Brian Tichy (ex-Whitesnake und Live-Drummer bei Alice Cooper).
Ansonsten sind viele Gastmusiker dabei (von UFO aber natürlich niemand...). Neben Slash (Guns N´ Roses, Gitarre), Roger Glover (Bass, Deep Purple) oder Carmine Appice (Schlagzeug, unter anderem ex-Vanilla Fudge, ex-Cactus) gibt es eine Riege von Gastsängern, die aber sehr schwankende Leistungen zeigen. So sind Dee Snider (Twisted Sister) und Biff Byford (Saxon) hier richtig gut drauf, der Gesang von Axl W. Rose für die Hallb-Ballade „Love To Love" mit seiner kratzigen Stimme eher unpassend, und Joe Lynn Turner klingt irgendwie kraftlos. Die Klassiker kennt jeder. Die Songs sind alle toll. Es ist auch grandios instrumentiert und sauber produziert. Das Hauptproblem ist nicht, dass alle Sänger nicht gleich gut sind, sondern allein schon die Tatsache, überhaupt so viele verschiedene Stimmen zu hören. So klingt dieses Album eher wie eine zusammenhanglose Compilation. Nur für wirkliche Schenker-Fanatiker...
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller