Harpyie hatten ja eigentlich schon immer ihren ganz speziellen Sound, mit dem sie sich aus der Masse an mittelalterlich geprägten Bands wohltuend hervorhoben. Mit „Voodoo“ gehen sie diesen Weg konsequent weiter und integrieren verstärkt modernere Klänge ins Gesamtbild. Wer glaubt, Nu Metal und Mittelalter würden nicht zusammen passen, muss sich eines besseren belehren lassen. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Kombination so gut funktionieren kann wie hier, wobei leicht poppige Elemente auch noch für entsprechende Tanzbarkeit sorgen. Im Gegenteil: Hier eröffnen sich ganz neue Klangwelten. Die Gastbeiträge, unter anderem von Skindred und Soulbound, unterstreichen das Ganze noch sehr gelungen.

Inhaltlich ist man ebenfalls recht breit aufgestellt. Die Songs behandeln phantastische Themen wie „Schildmaid“, „Atreju“ oder „Nimmerland“. Aber auch modernere Alltagsthemen und gesellschaftskritische Bezüge werden mit Songs wie „Exit Game“ oder „Ich Will Dich“ angesprochen. So bunt und vielseitig das jetzt auch alles klingen mag, so haben die Ostwestfalen es trotzdem geschafft, das Alles homogen unter einen Hut zu bringen. Wer also den modernen Klängen in der Mittelalterszene nicht ganz und gar ablehnend gegenübersteht, wird diese Scheibe wahrscheinlich lieben.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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