Die Jungs von Hunzgrippe warten in den nächsten Tagen mit ihrem dritten Studioalbum auf. Bereits die beiden Vorgängerveröffentlichungen haben uns gut gefallen und deshalb sind wir umso mehr gespannt, was uns hier erwartet. Jedenfalls haben sich die dem bayerischen Dialekt verschriebenen Musiker dieses Mal nicht lumpen lassen und präsentieren auf dem Release "Unter Unserem Himmel" ganze achtzehn Songs. Qualitativ ist das Ganze wieder hervorragend produziert und man kann hier auf den entsprechenden Hörgenuss zurückgreifen. Bei den Stücken greift man ebenfalls tief in die Tasche und so ist zum Beispiel mit dem Stück "Einsamkeit" eine musikalische Bearbeitung eines Gedichts von Ella Wheeler Wilcox zu hören, dass im Original "Solitude" heißt. Die Lyrics stimmen zum Teil nachdenklich und bearbeiten auch politische Themen, die es in sich haben.

Bei dem Titel "Stockholm Syndrom" (wenn eine Geisel zu dem Entführer ein emotionales Verhältnis aufbaut) werden auch psychologische Effekte behandelt. Hunzgrippe schafft es, aufdem Alben schwierige Themen neben humorvollen Elementen zu platzieren und zeigt, dass Musik ebenso vielschichtig sein kann wie das Leben selbst. Als Gastmusiker haben sich die Jungs Tiko Masolo am Piano, Eva Claus und Maichoins Boot geholt. Bei der Musik selbst verhält es sich wie bei den Texten. Vielseitige und abwechslungsreiche Arrangements sind das, was die Platte im Gesamtkonzept ausmacht. Ein Werk, dass man problemlos mehrmals hintereinander hören kann, ohne den Spaß daran zu verlieren.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Marc Debus

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