MORDKAUL - FEED THE MACHINE


Label:MASSACRE
Jahr:2024
Running Time:45:37
Kategorie: Neuerscheinung
 

Bei Belgien denken viele Leute ja direkt an Pommes oder Schokolade und eher weniger an fieses Todesblei erster Kajüte, aber Mordkaul könnten daran durchaus etwas ändern. Die fünf strammen Recken aus dem Land, die unter anderem auch das göttliche Graspop Festival ausrichtet, stehen Stil-technisch mit einem Bein fest im schwedisch geprägten und mit dem anderen Bein im eher amerikanisch anmutenden Sound. Eben diese klassische aber auch wechselhafte Ausprägung sorgte schon beim diesjährigen Soundcheck (Baracke, Münster) dafür, dass ich schon bevor die Jungs richtig loslegen konnten ein Shirt und eine CD verhaftet hatte. Was der Fünfer gut hinbekommt ist das hier sogar ein gewisses Ohrwurm-Feeling aufkommt, da die Combo nicht nur melodisch sondern eben auch groovy zockt.

Was die, teilweise drei (!) Gitarren hier an Momentum herbeiriffen ist schon allerhand. Der Bass (auch von zwei Mannen bedient) ist immer zumindest spürbar und was das Schlagzeug auf vorliegendem Silberling verrichtet und teilweise anrichtet ist großes Kino. Warum ich Tommy Coffin, den Schreihals vom Dienst, hier als letztes nenne? Meisten beweihräuchere ich die Vokalisten etwas zu sehr aber auch hier ist das durchaus angebracht. Tommy brüllt und schreit mit einer Inbrunst und einem an Raserei grenzenden Feuer, dass es eine wahre Wonne ist.

Ich habe zwar gefühlt null Überblick darüber, wer gerade ein gutes Standing in der Szene hat, aber diese Truppe hat sich mit mittlerweile zwei Hammeralben und einer geilen Liveshow durchaus einen Platz auf dem Siegertreppchen verdient. Immer wieder wird auch etwas auf die Bremse getreten und ab und an schleichen sich sogar Doom Metal-artige Vibes in den pechschwarzen Stahl. Wer Melodic Death mag, der sollte Mordkaul definitiv auf dem Zettel haben.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter


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