Ja, die BluRay läuft sieben Minuten länger, obschon es auf dem zweiten Silberling genauso viele Beiträge gibt wie auf der CD. Allerdings wurde mit „Running“ ein orchestrales Intro eingespielt und auf den Tunes von „Grecian Urn“ laufen die Credits ab. So weit so gut. Soweit ich informiert bin, ist dieses Doppel-Package, eingetütet im Pappschuber, die erste Veröffentlichung im Rahmen einer orchestralen Begleitung. Aber es ist schon erstaunlich, wie der Fan für Mister Bonamassa zur Kasse gebeten wird. Jedes Jahr ein fetter Release in irgendeiner Form. Man sollte sich aber gewahr sein, dass der Meister des Blues seine rockigen Wurzeln meist im Schrank lässt und eher gemach zur Sache geht. Das forderte mich persönlich als Zuhörer zu sehr raus.

Das Rock und Orchester funktioniert, haben etliche Acts in der Vergangenheit zu Genüge bewiesen. Aber Joe himself bleibt bis auf latente Ausnahmen eher im balladesken und ruhigeren Rahmen festgefahren. Den Ausgleich schafft natürlich das absolut gelungene Ambiente. Über das Können des Orchesters, sich in Joe´s Songs einzufühlen, brauchen wir an dieser Stelle keine Wörter verlieren. Ein vierzigköpfiges Ensemble unter der Leitung von David Campbell hat alles im Griff. Dazu gesellt sich ein Gospel Chor und die unverzichtbaren Stimmen der beiden Sängerinnen Jade McRae und Dannielle Deandrea. Alle zusammen gehören wohl zur Los Angeles Philharmonic Association.

Aufgenommen wurde am 09. August 2023 im Hollywood Bowl zu Los Angeles, wie der Titel bereits hergibt. Den Mix hat niemand geringeres als Kevin Shirley (Rush, Dream Theater) gezaubert. Natürlich kommt der Fan an diesem Opus nicht vorbei, aber alle anderen sollten sich eine Minute zum Reinhören gönnen. Es ist nicht „the same Procedure as always“!

Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak

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