SATAN - SONGS IN CRIMSON

Label: | METAL BLADE |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 44:22 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Satan als Band sind jetzt nicht gerade als Newcomer zu bezeichnen, auch wenn ich sie tatsächlich erst seit ihrer letzten Veröffentlichung mit der rosaroten New Wave Of Britsh Heavy Metal Brille betrachte. „Earth Infernal“ mit dem Jahrhundert Song „Burning Portrait“ war schon etwas Besonderes. Umso freudiger erwartete ich also die neue Scheibe „Songs In Crimson“. Satan machen die Bühnen der Welt ja schon seit 1979, mit ihrem durch und durch melodischen aber auch gern etwas okkulten Heavy Sound unsicher, wobei die Truppe so oft ihren Namen geändert hat, dass man glauben könnte, sie würden von der Staatsgewalt verfolgt werden. Das kontrollierte Chaos und Brian Ross´s unverkennbare goldene Kehle sind die Markenzeichen, die Satan zur Formation machen, die man unter hunderten oder sogar tausenden klar erkennt.
Hin und wieder kommen sogar leicht psychedelische Vibes auf („Whore Of Babylon“), da manchmal instrumental recht viel auf einmal passiert und dadurch Effekte erzielt werden, die ich anderer Form eher dem Black Metal zuschreiben würde. Ja, die Wall of Sound...nur das Satan tatsächlich eher Rhythmen vermischen und nicht zwingend geradeaus preschen. Was Satan auch dieses mal auf eindrucksvolle Weise vollbringt ist es Ohrwürmer zu produzieren die so melodisch wie fordernd sind wie „Sacramental Rites“ oder „Martyrdom“. Sie sind herrlich chaotisch und wirsch, dass es eigentlich unmöglich sein sollte gleichzeitig so catchy zu sein...sind sie aber.
Wer sich in der New Wave Of British Heavy Metal auch nur sehr eingeschränkt auskennt wie ich, der weiß vermutlich das Iron Maiden sich seit Jahrzehnten des sogenannten Maiden Gedudels schuldig machen, gemeint ist damit eine Art Gitarrenläufe schleifenartig und melodisch dazu zu benutzen Teile von Songs zu überbrücken oder Songs in die Länge zu ziehen. Auch Satan haben hier und da ein gewisses Riff Gedudel in den Tracks, aber Russ Tippins und Steve Ramsey nutzen diese Schleifen während der Strophen und kommen dadurch in der Hälfte der Zeit zum Punkt. Der eine oder andere würde einzelne Songs („Curse In Disguise“) deshalb vermutlich als anstrengend bezeichnen und das kann ich gut nachempfinden. Alles in allem haben die Jungs aus Newcastle, England hier wieder ein erstklassiges Old-School Paket geschnürt für ihre Fans und solche, die es noch werden wollen.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter