MIDNIGHT FORCE - SEVERAN


Label:DYING VICTIMS
Jahr:2024
Running Time:45:03
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das erste Album "Dunsinane" aus dem Jahr 2018 der schottischen Formation Midnight Force hatte bereits musikalisch wie lyrisch eine extrem epische Schlagseite. Irgendwo zwischen US Metal der 80er Jahre und der New Wave Of British Heavy Metal verortet, konnten die Jungs aus Glasgow alleine aus dem Grund des extrem hohen Gesangs von John Gunn nicht in Gänze überzeugen. Zu hoch, zu schrill kam der Gute rüber, so wie eine schlechtere Version eines King Diamond. Musikalisch war aber bereits erhebliches Potential zu erkennen. 2019 folgte dann ein zweites Album („Goddin"), welches ich leider nicht kenne, den Stil aber fortgeführt haben soll. Jetzt folgt mit „Severan“ der dritte epische Rundumschlag und der gefällt mir um einiges besser als noch bei „Dunsinane“.

Das liegt ganz einfach an der stark verbesserten Gesangsleistung von John Gunn. Der singt zwar immer noch recht hoch, aber mit der nötigen Rauheit in der Stimme, die es bei epischem Heavy Metal braucht. Man ist mittlerweile im alten Rom angekommen, ist Severan doch eine frühe Dynastie des römischen Imperiums gewesen. Entsprechend wird auch, meist im Refrain, mit Chören gearbeitet, die an Lobpreisungen der Streitkräfte erinnern und oft stampfende musikalische Rhythmen, gerade was die Gitarren betrifft, begleiten diese historischen Themen. So legt „Megas Alexandros“ los und bedient sich genau dieser historisch epischen Klänge in metallischem Gewand. Sauber gespielt und reichlich interessant vom Aufbau her. Auch „Three Empires Fall“ macht in gleicher Art weiter, bevor es bei „Bergentrückung“ (übrigens keine deutschen Lyrics) um einiges düsterer zugeht, was ja durchaus auch die Epoche des Römischen Reiches widerspiegelt.

Im Prinzip bleiben sich Midnight Force das ganze Album über treu und schwelgen von epischen Ansätzen des 80er US Metals über powermetallische Klänge bis hin zur  New Wave Of British Heavy Metal in musikalischen Traditionen, die absolut ihre Fans finden dürften. Fünf Jahre in der Vorbereitung scheinen Midnight Force gut getan zu haben. Die Songs wirken viel ausgereifter als noch bei „Dunsinane“ und spielerisch ist man durchaus in der oberen Klasse angekommen. Über die Vocals haben wir ja bereits gesprochen. Midnight Force darf man ab sofort nennen, wenn man von epischem Heavy Metal der traditionellen Art spricht und diese melodischen, choralen Umsetzungen der Refrains setzen sogar gewisse Alleinstellungsmerkmale in der Umsetzung.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers


zurück zur Übersicht

MIDNIGHT FORCE - SEVERAN


Label:DYING VICTIMS
Jahr:2024
Running Time:45:03
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die deutsch-schottische Heavy Metal Band Midnight Force legt mit „Severan“ ihren dritten Longplayer vor und behandelt textlich historische Storys. Geboten wird eine Mischung aus US-Metal, 70er Rock und dem Sound der New Wave Of British Heavy Metal Bewegung, eingepackt in eine Underground Atmosphäre. Der Opener „Megas Alexandros“ nimmt, nach sehr schwerfälligen Beats, gleich erstmal Fahrt und wartet mit einem gelungenen Solo im Mittelteil auf. Nach dem ähnlich gelagerten „Three Empires Fall“ weist „Bergentrückung“, mit ausnahmsweise deutschen Lyrics vornehmlich Doom-ähnliche Züge, aber auch flottere Passagen auf.

Schwungvoll geht es mit „The Fires Of Nanyue“, „Choseon“ und „The Last Raider King“ weiter, ohne dabei etwas Überraschendes zu offerieren. Die verhaltenen „Sleeping City“ und „Row, Massilians, Row“ erweisen sich, trotz einiger gute Ideen, ebenfalls gesamt betrachtet als recht eintönig. Der teilweise hymnische Titeltrack „Severan“ stellt das Highlight des Silberlings dar und schließt somit das dritte und sogenannte „make it or break it“ Album ab und sorgt somit für ein versöhnliches Ende der Scheibe. 

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Markus Peters


zurück zur Übersicht