TORTUGA - ITERATIONS


Label:NAPALM
Jahr:2023
Running Time:45:08
Kategorie: Neuerscheinung
 

Tortuga (spanisch für Schildkröte) kommen aus Polen und sind aktiv seit 2016, „Iterations“ ist die dritte Langrille der Psychedelic Stoner Doomer Panzertierchen. Bevor ich zur Musik der Truppe komme, muss ich noch anmerken, dass die Band genau wie die Teenage Mutant Ninja Turtles zu viert sind (macht damit was ihr wollt). Tortuga zocken traditionellen Doom der trippy und langsam daherkommt, sich Zeit nimmt und den Hörer mit Jahrtausenden währenden Wah Wah Riffkaskaden in das Koma lullt. Was die Formation tatsächlich von der Stoner Doom Masse abhebt, ist der Einsatz von Samplern, Synthesizern und einem Vocoder. Abgesehen vom Einsatz des einen oder anderen abweichenden Instrumentes schafft es das Songwriting dann aber doch nicht, das Rad neu zu erfinden.

Ich weiß nicht genau, woher es rührt, aber psychedelische Musik schafft es in neun von zehn Fällen nicht, mich abzuholen. Auch der Faktor der Wiederholung von Riffs oder des Hinauszögerns der Tracks durch exzessive Nutzung von Verzerrungseffekten wirkt ab und an gerne als Gimmick. Wenn der Song ohne ellenlange Riffs nicht für achteinhalb Minuten taugt, dann muss man das auch mal hinnehmen. Kurze Tracks müssen nicht schlechter sein (es kommt nicht auf die Länge an, habe ich mal gehört...).

Leider muss ich sagen, dass mir fünfundvierzig Minuten hier deutlich zu lang sind, da ich nach zwanzig Minuten das Gefühl habe, dass ich alles gehört habe, was es zu dem Thema seitens der Truppe zu sagen ist. Gut, das Gefühl muss nichts Schlechtes sein, denn ich habe auch bei guten Gigs nach der Hälfte des Sets schon mal das Gefühl, dass jetzt der nächste Act kommen könnte. Was bleibt ist, dass Tortuga eher Zeit brauchen und der Hörer sich diese eben nehmen muss, um auf den Sound einsteigen zu können und ich bin zu fucking ungeduldig für diese Art Musik.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter


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