ATTRACTIVE CHAOS - TAME & CONQUER

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 29:05 |
Kategorie: |
Eigenproduktion |
Sängerin Emma Elvaston kenne ich schon seit einigen Jahren als ehemalige Frontfrau der Symphonic Metaller Beneath my Sins. Inzwischen hat sie sich eher dem melodischen Power Metal verschrieben. Gemeinsam mit Musikern aus Frankreich und Italien wurde im Jahr 2022 Attractive Chaos ins Leben gerufen. Ein Jahr später erschien die Debüt-EP „The Fire Between Us“. Im August erblickt nun die Nachfolge-EP „Tame & Conquer“ das Licht der Welt. Da das Trio keinen nominellen Schlagzeuger hat, wurde dieser Part erneut von Thomas Calegari übernommen „To The Moon“ ist ein eingängiger Hard Rock Song. Fronterin Emma Elvaston hat eine angenehme Stimme, kraftvoll und klar. Die Chorusse haben einen leichten Pop-Einschlag. Gegen Ende wird ein gutes Gitarren-Solo eingeworfen. „Magical Powers“ wird geprägt von harten Riffs und kraftvollen Schlagzeug-Spiel mit diversen Double Bass Passagen. Böse Growls (Gitarrist Clément Botz) wechseln sich ab mit elfenartigem Gesang. Emma bewegt sich dabei in höheren Ton-Bereichen. „Words On A Letter“ startet balladesk und mit Meeresrauschen. Dies kann man auch später immer wieder hören.
Der Gesang besticht teilweise durch das dunkle Timbre. Später kehrt die Sängerin wieder zu höheren Tönen zurück, ohne jedoch in den Opern-Sopran zu verfallen. Erneut ist ein melodisch eingängiges Gitarren-Solo zu hören. Das Ende schließt an den Anfang an, balladesk und mit Meeresrauschen. „Finally“ ist dann der nächste eingängige Rock-Track. Schöne Melodien, die von Riffs unterlegt sind, und der klare Mezzosopran der Sängerin stehen hier im Mittelpunkt. „Right Now“ startet mit arg verzerrten Industrial Klängen. Aber das ändert sich zum Glück bald. Es wird erneut losgeballert, wahre Double Bass Attacken sind zu hören. Sobald jedoch der Gesang einsetzt, geht es in den Midtempo-Bereich. Die Vocals sind häufig von harten Riffs unterlegt. Und erneut wird gegrowlt. Dann wirkt der Sound dahinter leicht thrashig.
„Obsession“ kommt mir zunächst spanisch vor, dank der Gitarren-Begleitung. Aber auch hier geht es durch Growls und Instrumentierung kurzzeitig in den Thrash-Bereich. Später wird es dann aber sehr melodisch. Emma singt hier im Duett mit Gast-Sänger Gabriele Gozzi (Markonee). Die beiden harmonieren gut miteinander. Ein (pop-)rockiger Ausklang der EP. Wer soll hier gezähmt und erobert werden? Ich weiß es nicht. Tatsache ist jedoch, die EP ist vielleicht nicht ganz so hart wie der Vorgänger, dafür aber abwechslungsreicher. Es sind nicht alle Tunes im Power Metal angesiedelt, aber auch der melodische (Hard) Rock vermag zu überzeugen. Ein gelungener Nachfolger.
Note: Keine Wertung
Autor: Rainer Kerber